Rezension

Trier vor 350 Jahren

Der Pestreiter - Deana Zinßmeister

Der Pestreiter
von Deana Zinßmeister

Bewertet mit 3 Sternen

"Der Pestreiter" ist der Nachfolger von "Das Pestzeichen". Ich habe das erste Buch nicht gelesen und ich weiß nicht, ob das die Ursache dafür war, dass ich nicht ganz so gut in das Geschehen hinein gekommen war.

Die Autorin baut drei Handlungsstränge auf. Drei Personen im Roman bekommen geheime Aufträge - von zwei verschiedenen anderen Personen. Dazu gibt es die Geschichte rund  um Susanna und Urs, die schon eine Hauptrolle im ersten Buch gehabt haben. Um die Spannung aufzubauen, ist lange nicht klar, wer welchen Auftrag erhalten hat. Abwechselnd erfahren wir, was die einzelnen Protagonisten erleben.
Ein wichtiges Thema ist auch - wie der Titel schon verrät - wieder die Pest, die vereinzelt wieder aufzuflammen beginnt. Urs und sein Onkel versuchen die Pestkranken in einem abseits gelegenem Haus zu heilen - und vor allem herauszufinden, was hinter der Pestkrankheit steckt.
Auf Susanna, die Waise, die bei Urs Eltern Unterschlupf gefunden hat, und Urs, der seinen Vater endlich dazu gebracht hat, seinen Lieblingsberuf zu ergreifen, warten aber noch viele Stolpersteine. Denn obwohl sich die beiden zueinander hingezogen fühlen, sich verliebt haben, ist alles nicht so einfach, wie man glauben möchte.

Es sind viele Protagonisten, aus denen berichtet wird. Vielleicht zuviele ? Zwar hat mir die abwechselnde Erzählweise aus den verschiedenen Blickwinkeln gefallen, da ich aber immer wieder auf dem Holzweg war, was die Aufträge und die Erfüllungsgehilfen betraf, war das eher frustrierend.
Auch manche Reaktionen /Aktionen der Figuren waren nicht so nachvollziehbar, auch wenn man sie unter einem anderen Blickwinkel sehen muss, da es sich hier um einen historischen Roman handelt.

Gefallen hat mir aber die Sprache. Auch wenn ich mir an manchen Stellen mehr Dialoge statt Selbstgespräche gewünscht hätte.
Der Roman war sehr flüssig zu lesen. Und weil ich dieses Jahr für drei Tage Trier "kennen lernen" durfte, habe ich vieles beschriebenes wieder lebhaft vor Augen gehabt.
Auch historische Begebenheiten und Figuren wurden mit in diese Geschichte hinein gearbeitet, das hat mir gefallen.