Rezension

traumatische Familiengeschichte

Mördermuschel -

Mördermuschel
von Ingrid Schmitz

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser Krimi behandelt ein wirklich schreckliches Thema sehr sensibel. Besonders gut fand ich das Zitat von Stephen King am Anfang des Buches. Die Geschichte fängt eigentlich sehr harmlos an. Mia hat sich entschlossen eine Zeit auf Probe bei ihrem neuen Freund Lian auf Spiekeroog zu verbringen. Aber aus der geplanten ruhigen Zeit zum Kennenlernen beim gemeinsamen Wohnen in Lians Haus wird wohl nichts. Die liebe oder eher ungeliebte Verwandschaft rückt an und bringt alles durcheinander. Es kommen grausige Ereignisse aus der Vergangenheit der Familie ans Licht und die dadurch entstehenden Handlungen in der heutigen Zeit, sind alles andere als harmlos. Somit wird Mia in Sachen verwickelt, die sie sich so vorher nicht vorstellen konnte. Mia war mir eigentlich sehr sympathisch, obwohl mich ihre Handlungen manchmal überrascht haben. Ich konnte sie nicht nachvollziehen und habe ihre Entscheidungen absolut nicht verstanden. Aber im großen und ganzen ist sie eine interessante Persönlichkeit und hat im Endeffekt ihre richtigen Entscheidungen getroffen. Die anderen Protagonisten waren schon sehr schwierig. Ich bin mit allen, auch Lian, nicht warm geworden. Wenn man die Geschehnisse der Vergangenheit einbezieht, sind ihre Beweggründe für die Handlungen und ihre Lebenssituation vielleicht noch nachvollziehbar, aber trotzdem kann ich sie nicht verstehen und ich mag sie überhaupt nicht. Sie sind in allem sehr seltsam und ich denke, sie hätten trotz der Vergangenheit auch andere Entscheidungen treffen können. Das ganze Geschehen ist auch am Anfang nicht zu durchschauen und man wundert sich über die Ereignisse. Es ist natürlich sehr spannend, die Entwicklungen der Handlungen mitzuerleben. Aber irgendwie möchte man ihnen immer einen guten Rat geben. Aber als Krimi natürlich sehr abwechslungsreich und voller unvorhergesehener Wendungen. Die vorkommenden Charaktere sind sehr speziell und ungewöhnlich, aber aus dem Wissen über die Vergangenheit heraus, nachvollziehbar. Aber man erlebt nicht nur spannende Unterhaltung, sondern auch ein wenig diese schöne Insel. Man kann diesen Krimi sehr gut und flüssig lesen. Der Anhang: "Was wurde eigentlich aus:" fand ich besonders gut. Denn man möchte doch immer gerne wissen, wie es den Protagonisten weiterhin ergeht.

Ich denke, es ist ein lesenswerter Krimi für spannende Lesestunden, der ein sensibles Thema sehr anschaulich verarbeitet hat.