Rezension

Tolle Unterhaltung...

In den Straßen von San Diego - Raquel Byrnes

In den Straßen von San Diego
von Raquel Byrnes

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Als ihr Exfreund Tom ihr im Ghetto von San Diego nachts buchstäblich vor die Füße fällt, ahnt die junge Ärztin Ruby McKinney noch nicht, dass der Drogenfahnder wieder ihr Leben durcheinanderwirbeln wird. Nicht nur ihre gemeinsame Vergangenheit holt sie ein – auch die Gegenwart wird lebensgefährlich, als Tom in ein Wespennest aus Verrat, Mord und Betrug sticht. Als Teenager hat Rubys tiefer Glaube ihr geholfen, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Nun steht sie vor dem Nichts: ihre berufliche Existenz, ihre Liebe zu Tom, ihr Glaube an Jesus sind zerbrochen. Kann Tom sie davon überzeugen, dass es zweite Chancen gibt?

 

Dank einer Leserunde hatte ich die Gelegenheit „In den Straßen von San Diego“ von Raquel Byrnes zu lesen.

 

Ruby McKinney ist ein ehemaliges Straßenkind mit leidvoller Vergangenheit. Inzwischen hat sich die junge Frau zu einer leidenschaftlichen Ärztin gemausert, die eine Ambulanz für Straßenkinder und andere arme Seelen, die auf der Schattenseite des Lebens in Dasein fristen, betreibt. Damit die Ambulanz langfristig überleben kann, versucht Ruby diese an das Krankenhaus, an dem sie arbeitet, anzuschließen.

Diese Pläne werden durch das Auftauchen eines Bandenmitglieds, das als „stiller Teilhaber“ in der Ambulanz mitmischen möchte, gestört. Rubys Widerstand setzt schlimme Ereignisse in Gang…

Mitten in den sich überstürzenden Ereignisse tritt Tom, ein verdeckter Ermittler der Drogenfahndung und die erste Liebe, wieder in Rubys Leben.

Ruby hat durch die Erlebnisse in der Vergangenheit nicht nur ihren Glauben an Gott sondern auch an die Liebe verloren. Kann Tom sie vom Gegenteil überzeugen.

 

Mir hat „In den Straßen von San Diego“ gut gefallen. Ruby steht als Charakter im Mittelpunkt und man spürt beim Lesen und im Verlauf der Geschichte ihre Zerrissenheit und Mutlosigkeit, aber man kann auch erleben, wie sie ihren Mut und Lebenswillen wieder findet.

Tom bleibt als Charakter anfangs etwas blass, aber im Lauf der Geschichte entwickelt er ein interessantes Profil und wächst dem Leser zunehmend mehr ans Herz.

Durch kurze Rückblenden wird die gemeinsame Vergangenheit von Ruby und Tom beleuchtet. Diese Sequenzen hätten für mich an der ein oder anderen Stelle ein wenig ausführlicher sein können.

 

Ein winziger Kritikpunkt ist für mich, dass Tom in manchen kurzen Sequenzen ein bisschen den Anschein eines „Superhelden“ bekommt. So spaziert er zu Beginn des Buches nach einer lebensgefährlichen Verletzung und schwierigen Operation nach extrem kurzer Zeit wieder putzmunter durch die Gegend. Auch am Ende kommt es zu einem kurzen „Superhelden-Moment“, aber Vergleich zum positiven Gesamteindruck kann ich über so etwas großzügig hinweg sehen ;-)

 

„In den Straßen von San Diego“ bietet eine unterhaltsame Mischung aus leicht romantischer Lovestory, die aber nicht dominiert und spannungsreichem Krimianteil.

 

Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte!