Tödliche Schwestern
Bewertet mit 5 Sternen
== Buchrückentext: ==
Bernhard Stamm ist wirklich nicht zu beneiden. Er hatte sich so auf seinen 75. Geburtstag gefreut - und dann versucht jede seiner drei Töchter, ihn an seinem Ehrentag zu ermorden. Ohne von den Plänen der beiden anderen Schwestern auch nur zu ahnen. Sie bedienen sich ausgefallener Instrumente.
Jede der drei Frauen absolut sicher, dass sie es war, die den Vater getötet hat.
Nur: Zwei von ihnen müssen sich irren … Oder vielleicht doch nicht?
Der Roman vereint ein äußerst packendes Katz-und Maus-Spiel um Bernhard Stamms Ermordung und eine tragische Familiengeschichte, mit all ihren dunklen Geheimnissen und Lebenslügen.
== Leseeindrücke: ==
Mit dem Krimi "Tödlicher Geburtstag" liefert uns der Autor Michael Wanner einen Roman, wie ihn das Leben geschrieben hätte haben können.
Eine Familiengeschichte und -tragödie, die traurig und nachdenklich macht. Wie hatte es soweit kommen können?
Zu Beginn des Krimis lernen wir die drei Töchter von Bernhard kennen. Birgit, Christiane und Simone.
Wir lesen tagebuchartig wie jede gerade schreibt, dass sie den Vater an seinem 75. Geburtstag, einen Tag vor Heiligabend, umgebracht hat. Jede ist sich sicher, dass sie ihn getötet hat. Im weiteren Kapitelverlauf wird nicht mehr das Tagebuch angesprochen, sondern die Mama und aus der Ego-Perspektive berichtet, wieso jede der Schwestern einen nachvollziehbaren Hass auf ihren Erzeuger hat. Sie lassen jede für sich ihr bisheriges Töchter-Dasein Revue passieren und wir erfahren, was jede aus ihrer Sicht dazu veranlasst, ihn töten zu wollen. Jede schmiedet ihren eigenen Mordplan, die eine ist Ärztin (Christiane), die ihm die Tabletten in Placebos austauscht, die andere (Birgit) will es mit vergifteten Zimtsternen versuchen und die letzte (Simone), will ihn ganz profan mit einer Pistole abknallen.
Wir lernen jeden der Charaktere sehr genau und detailliert kennen: Ihr äußeres Erscheinungsbild, ihre Gefühle und ihre Erlebnisse. Jeder kommt zu Wort, im Späteren Verlauf auch das Opfer selbst….
Der Roman ist in vier Abschnitte eingeteilt:
Teil 1: Die Töchter und ihre Pläne, Gefühle und Gedankengänge.
Teil 2: Hier kommt das Opfer selbst zu Wort.
Teil 3: Tante Hedwigs Gedanken
Teil 4: Das überraschende Ende
Die Kapitel sind angenehm kurz und übersichtlich gestaltet, die Schrift gut leserlich groß. Die Rückblicke spannend und aufschlussreich beschrieben.
Insgesamt 34 angenehm fesselnde und kurzweilige Kapitel verteilen sich auf 163 Seiten.
Das Cover mit den drei Zitronentortenstückchen, passt nicht nur wunderbar zu einem (tödlichen) Geburtstag, sondern jedes der Stücke steht für eine Tochter.
Insgesamt ist dieser Krimi so ganz anders, als all die, die ich bisher gelesen habe, da die Mordmotive hier tief in der Kindheit der Täterinnen verwurzelt liegen und der Schreibstil so verfasst ist, dass man sich über jedem einzelnen Charakter seine Gedanken macht.
Das Ende war etwas überraschend und anders als erwartet, aber schlüssig.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!
© esposa1969