Rezension

Teuflisch guter Krimi

Luzifer und der Küster - Sabine Schulze Gronover

Luzifer und der Küster
von Sabine Schulze Gronover

Bewertet mit 5 Sternen

== Über die Autorin: ==

Sabine Schulze Gronover, geboren 1969 in Hamm-Heessen, studierte Diplom-Pädagogik und Kunsttherapie an der Universität Münster. Seit 1993 arbeitet sie als Therapeutin an der Lwl-Klinik Münster und seit 2010 zusätzlich auf der Palliativstation des St.-Josef-Krankenhauses. Sie lebt mit einigen Tieren und ihrer Familie auf dem Land in Mersch-Drensteinfurt. (quelle: www.emons-verlag.de)

== Eckdaten: ==

* Westfalen Krimi/ Broschur
* Abmessungen:13,5 x 20,5
* Seitenzahl: 288 Seiten
* ISBN 978-3-89705-997-9
* Preis: Euro 10,90 [D] , 11,20 [AT]

==Buchrückentext: ==

Gerade hat Christian Grothe seine Stelle als Küster im idyllischen Münsterstädtchen Lüdinghausen angetreten, da stolpert er in der Sakristei schon über die Leiche einer Putzfrau. Sehr bald gibt es weitere Tote, und im Jugendzentrum werden eine hochgefährliche Droge und Giftschlangen gefunden. Während die Polizei im Dunkeln tappt, kennt Christian Grothe den wahren Gegner: Luzifer treibt in Gestalt einer schönen Frau mitten in Lüdinghausen sein Unwesen und verführt die Menschen zu bösen Taten. Und Grothe ist der Einzige, dem es gelingen könnte, den Teufel wieder aus der Stadt zu vertreiben, denn er verfügt über himmlischen Beistand ... Ein mehr als ungewöhnlicher Krimi: Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Luzifer und dem Erzengel Michael, und das mitten im Westfalen-Städtchen Lüdinghausen. Zutiefst diabolisch und außerordentlich amüsant.
Großes Lesevergnügen!

== Buchbeschreibung: ==

Rudolf Kemper, Leiter eines Jugendzentrums, muss sich unverhofft als Küster in seiner ehemaligen Gemeinde behaupten. Seinen alten Gegner Pastor Klein hat er nun gar zum Chef. Schon während seiner ersten Amtshandlung wird des Pastors polnische Putzfrau ermordet, und kurze Zeit später verschwinden vier alte Gemälde der Erzengel. Haben die drei polnischen Waisenkinder, die man zuletzt beim Einbruch in das Jugendzentrum gesehen hat, etwas damit zu tun? Kemper spürt, dass das Böse Einzug gehalten hat in seiner Heimatstadt Lüdinghausen und vor allem in seinem ehemaligen Jugendzentrum. Und er fürchtet allmählich, dass sein Gegner kein Geringerer als Luzifer persönlich ist

== Leseeindrücke: ==

Dieser Roman hat mich völlig begeistert: In der personale Erzählform beschreibt der gerade verstorbene Sozialpädagoge - zweitbester in seinem Beruf - Rudi Kemper seine eigene Beerdigung. Wie er sie evtl. anders organisiert hätte, wen er nicht eingeladen hätte und dass ihm die Blumen ganz nett gefallen. Und kaum ist er unter der Erde ist er auch schon - schwupp - in einem namenlosen Ort und erfährt von zwei Handlangern dieses namenlosen Ortes - Jonas und Raoul - dass man ihn hat sterben lassen, weil man hier einen fähigen Sozialpädagogen benötigen würde, um drei jugendliche Polen aus einem Waisenhaus - Dominik, Maria und Viktor - zum Reden zu bringen, weil man über deren Ableben nichts Genaues weiß und sie sich darüber ausschweigen.

Darüber empört, deshalb hierher beordert worden zu sein, obwohl Rudi diesen namenlosen Ort ganz behaglich findet, erfährt er, dass er in 5 Jahren eh und je an Krebs verstorben wäre. So gesehen fügt sich Rudi seinem Schicksal, denn er befindet sich er auf eine Art Vorstation auf dem Weg in den Himmel und dahin muss er sich erst einmal bewähren. Dann wird noch eine polnische Putzfrau ermordet in der Sakristei gefunden, und bald ist klar: Hier ist der Teufel mit im Bunde und dieser treibt in Gestalt einer rothaarigen Luzifer-Teufelin sein Unwesen….

Ich war angetan vom Schreibstil (eben aus der Sicht des Toten), es nimmt einem auch ein wenig die Angst vor dem Sterben, empfand die Handlung oftmals weniger als Krimi, sondern eher sehr amüsant und satirisch, was ich  aber als positiv und auflockernd empfand! Die ersten Seiten lasen sich wie im Flug! Die Szenerien, die Protagonisten und die Gefühle und das Denken dieser sind detailliert und gut vorstellbar beschrieben,

Lt. Buchrückentext hatte ich einen Krimi der ganz anderen Art erwartet, war daher angenehm überrascht vom vorgefundenen Schreibstil.

Insgesamt findet der Leser 18 angenehm kurze und kurzweilige Kapitel verteilt auf 287 Seiten. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

by esposa1969