Rezension

Süße Sommergeschichte

Sternengewitter - Kim Culbertson

Sternengewitter
von Kim Culbertson

Bewertet mit 4 Sternen

Zu diesem Buch hatte ich schon einige positive Rezensionen gelesen. Außerdem hat der Klappentext mich total neugierig gemacht, denn spätestens seit Der Geschmack von Glück mag ich Geschichten, in denen Stars vorkommen, gerne.
In gewisser Weise konnte mich das Buch überraschen, denn es gab immer wieder fast schon philosophische Stellen, die ich in so einem locker-luftigen Sommerbuch gar nicht erwartet hätte. Auch die meisten Charaktere haben mir gefallen. Auch, wenn das Buch nicht ohne Stereotype auskommt, hat die Autorin den Figuren doch unzählige Eigenschaften zugeschrieben, sodass sie sehr real erschienen.
Zum Beispiel treffen sich Carter und ihre beiden besten Freunde Alien Drake und Chloe abends immer auf dem Dach, um in die Sterne zu gucken. Carter und Drake führen gemeinsam einen Blog über die Sterne und das Universum (auch wenn Drakes Herz definitiv mehr daran hängt).
Wegen der Thematik musste ich immer wieder einen Vergleich zu Der Geschmack von Glück ziehen, aber abgesehen davon, dass Filmstars in beiden Büchern eine Rolle spielen, ist Sternengewitter eigentlich ziemlich eigenständig.
Carter mochte ich richtig gerne. Sie wohnt ihr ganzes Leben in der Kleinstadt Little und hat nicht – wie das oft der Fall ist – diesen Kleinstadt-Hass oder will nur weg. Im Gegenteil: Sie fühlt sich wohl in Little und arbeitet gerne im Café ihres Vaters. Carter kann mit Hollywood nicht so viel anfangen und ist nicht wirklich beeindruckt, als das Filmteam Einzug in ihre Kleinstadt hält. Genau aus diesem Grund wählt der Manager vom berühmten Filmstar Adam Jakes sie aus und macht ihr ein Angebot, das sie nicht wirklich ausschlagen kann.
Ich mochte auch sehr, dass sich die Geschichte nicht nur auf die Beziehung zwischen Carter und Adam beschränkt, sondern auch viel Hintergrund eingebracht wird. Carters spielsüchtiger Bruder  John spielt zum Beispiel eine große Rolle, sowie Carters Zukunft und ihr Tanztalent.
Adam ist natürlich am Anfang der Geschichte der verwöhnte, arrogante Filmstar, der sich eigentlich nur für sein Handy interessiert. Dieses Gehabe legt er aber recht schnell ab und vor allem hinter verschlossenen Türen lernen wir eine freundliche und fürsorgliche Seite an ihm kennen. Trotzdem gibt es immer wieder Momente – vor allem, wenn Adam im Licht der Öffentlichkeit stand – in denen er mich einfach genervt hat. Ich kann schon verstehen, dass sein Image sehr wichtig für ihn ist und er sich für die Öffentlichkeit verstellen muss. Trotzdem fand ich das einfach abstoßend. Hier hat die Autorin auch Carters Gefühle in diesen Situationen sehr gut rüber gebracht.
Das Ende hätte meiner Meinung nach noch ein bisschen mehr Kitsch vertragen. Irgendwie ging mir das alles zu schnell, als wolle die Autorin jetzt schnell fertig werden. Aber im Großen und Ganzen war es okay.

Fazit:

Für ein Contemporary-Buch ist Sternengewitter erstaunlich philosophisch. Auch wenn wir die Charaktere nur für ein paar Wochen begleiten, wurde doch deutlich, wie sie in dieser Zeit ein Stück erwachsener werden und durch ihre Erfahrungen lernen. Als Sommerbuch ist dieses hier bestens geeignet.