Rezension

Spannender Roman um einen wahren Kriminalfall

Den Wölfen zum Fraß -

Den Wölfen zum Fraß
von Patrick McGuinness

Bewertet mit 4 Sternen

Michael Wolphram sitzt in Untersuchungshaft. Der pensionierte Lehrer des Chapleton College soll seine Nachbarin ermordet haben. Die Leiche der jungen Frau wurde am Flussufer entdeckt. Ander, einer der Polizisten, kennt den Verdächtigen aus seiner Zeit als Chapleton-Schüler. Er will die Wahrheit herausfinden.

Ein spannender Roman um einen wahren Kriminalfall. Ein Mann wird des Mordes beschuldigt und die englische Presse zerstört seinen Ruf. Es geht um einen brutalen Mord an einer jungen Frau.  Der Nachbar wird verdächtigt, die Beweislage ist jedoch insgesamt sehr gering. Der ehemalige Lehrer ist der perfekte Kandidat für die Hetzjagd der Medien. Die Presse druckt Lügen und Halbwahrheiten über den Beschuldigten. Es finden sich genügend Leute, die etwas über den Verdächtigen zu erzählen haben, um Aufmerksamkeit zu erlangen oder auch gegen Bezahlung.  Zitat Seite 44: „Wenn bereits Unschuld so schlecht dastehen kann, wer braucht dann noch Schuld?“   

Die Polizisten Ander und Gary ermitteln in dem Fall. Ein total unterschiedliches Duo. Ander will unbedingt die Wahrheit herausfinden, denn den Angeklagten kennt er aus seiner Vergangenheit. Gary lässt sich zunächst mitreißen von den Geschichten über den Beschuldigten. Anfangs mochte ich Gary  gar nicht, doch nach und nach hat er mir dieser Charakter immer besser gefallen. Ich bin sofort eingetaucht in diese mysteriöse Geschichte. Eine interessante Handlung, die jedoch teilweise etwas zu viel in die Vergangenheit abgeschweift ist. Auch waren die Ermittlungen etwas zäh. Dennoch ist es ein spannender Kriminalroman.  Was ist wirklich geschehen? Wer ist der Täter? Und was passierte in Anders Vergangenheit? Der Schreibstil ist sehr angenehm, keine ewig langen verschachtelten Sätze. Die Charaktere sind gut beschrieben.

Von mir eine Leseempfehlung für diesen spannenden Roman um einen wahren Kriminalfall.