Rezension

Spannender historischer Roman

Die Begine und der Feuerteufel -

Die Begine und der Feuerteufel
von Silvia Stolzenburg

Bewertet mit 5 Sternen

„...Eines der prächtigen Patrizierhäuser stand lichterloh in Flammen. Das Feuer hatte bereits den Dachstuhl erreicht. Bald würde es auf das Nachbargebäude übergreifen, aus dem Menschen in leichten Untergewänden flohen...“

 

Wir schreiben das Jahr 1415. Jeder, dem es möglich ist, hilft beim Löschen des Brandes. Dabei sind auch der Arzt Lazarus und der Stadtpfeifer Gallus.

Die Autorin hat erneut einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.

Die einstige Begine Anna, die nun mit Lazarus verheiratet ist, kümmert sich um die einzige Überlebende des Brandes. Die Frau war aus dem Fenster gesprungen und hatte sich viele Knochen gebrochen. Noch weiß sie nicht, dass der Rest ihre Familie tot ist.

Die Stadtwache hat eine Fackel gefunden. Damit ist es klar, dass es sich um Brandstiftung handelt. Wer aber geht ein solches Risiko ein?

Sehr genau werden die historischen Verhältnisse wiedergegeben. So sind bei einer Leichenschau neben den Arzt und dem Henker, der als erster das Sagen hat, immer Schöffen mit dabei.

 

„...Wie bei jeder Leichenschau hatte er sein Wundenbuch dabei, um die Schwere der Verletzungen und die Art der Waffe festzustellen...“

 

Das Leben in Ulm geht erste einmal sehen normalen Gang. Jakob, Annas Bruder, ist einer Steuerhinterziehung auf die Schlichte gekommen. Anna lässt sich nicht davon abhalten, den Huren ihre Hilfe anzubieten, obwohl sie Lazarus vor den Gefahren warnt. Im Spital agiert der Siechenmeister gegen Lazarus und Anna.

Doch dann brennt das nächste Haus. Dieses Mal gibt es glücklicherweise keine Opfer. Kurz zuvor wurde Luna niedergeschlagen, die bei den Beginen untergekommen ist. Sie verkauft Mittel gegen die Feuergefahr.

 

„...Solange die Leute an die Macht der Magie glauben, werden sie sehen, was sie sehen wollen...“

 

In beiden Fällen wurde ein Mann mit Kapuze gesehen. Wer ist der Fremde? Was treibt ihn an? Wieder verliert sich seine Spur.

Im Nachwort geht die Autorin nochmals auf die historischen Zusammenhänge ein.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das Ende birgt eine handfeste Überraschung.