Rezension

Spannender 2. Teil einer Krimireihe

Bluthaus - Romy Fölck

Bluthaus
von Romy Fölck

Bewertet mit 4 Sternen

Vorab: Ich habe den ersten Teil dieser Serie nicht gelesen, das hat aber überhaupt nicht gestört. Es gibt einige Andeutungen zu dem vorhergehenden Band. Die Andeutungen reichen aus, um alles Nötige zu wissen, sie verraten aber nicht zu viel über den vorhergehenden Fall, so dass man diesen auch prima im Anschluss noch lesen kann. Das Buch ist also auch gut für Neueinsteiger geeignet.

Frida Paulsen erholt sich von ihrem ersten Fall auf dem Hof ihrer Eltern als ihre Freundin Jo eine schwer verletzte Frau findet, welche später verstirbt. Aus Angst für die Mörderin gehalten zu werden, taucht Jo ab. Frida, die derzeit nicht im Polizeidienst ist, versucht auf eigene Faust, Jo aufzuspüren, während ihr Kollege Bjarne seine Ermittlungen gegen Jo aufnimmt, die tatsächlich als Hauptverdächtige in diesem Mordfall gilt. Die Ermittlungen führen zur Halbinsel Holnis zum sogenannten Bluthaus. Dort ist vor vielen Jahren eine Familie hingerichtet worden. Nur die damals 12 jährige Tochter Miriam überlebte...

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Kurze Kapitel, flüssiger Schreibstil, man kommt schnell in die Geschichte rein. Auch die Spannung wird direkt aufgebaut. Das ist mir immer lieber als wenn man erst mal 150 Seiten lesen muss, bevor der eigentliche Fall beginnt. Hier wird man direkt in eine Geschichte mit viel Spannung hinein gezogen, die auch mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet, so dass sich das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Die Rückblenden zu dem Bluthaus-Fall, welcher sich vor etwa 20 Jahren ereignet hat, finde ich sehr gut. Sie bringen Abwechslung in die Geschichte und steigern die Spannung noch einmal um einiges.

Toll finde ich, dass Bjarne und Frida jeder für sich in völlig unterschiedliche Richtungen ermitteln und trotzdem immer wieder zu den gleichen Ergebnissen kommen. Das ist gut gemacht und in sich stimmig. Die losen Fäden lassen sich immer wieder zusammen führen und doch bleibt man lange Zeit im Ungewissen. Die Auflösung ist dann sogar tatsächlich überraschend. Es ist also alles drin, was einen guten Krimi ausmacht.

Einziges kleines Manko: Die Geschichte um Bjarnes Tochter hätte ich gar nicht gebraucht. Die war ein bisschen zu viel des Guten. Aber da sie nicht so ganz viel Raum eingenommen hat, war es noch zu verschmerzen. Insgesamt ein toller, spannender Krimi mit sympathischen Ermittlern. Ich würde definitiv noch einen weiteren Fall davon lesen.