Spannend, spannender Jefferson Winter
Bewertet mit 5 Sternen
Erneut ist es James Carol gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln, mitzunehmen, mich zu erstaunen und mit einem Lächeln zurückzulassen. Ich wünsche mir viel mehr Bücher um den Ermittler Jefferson Winter.
In der verschlafenen Kleinstadt Eagle Creek in Louisiana wird der Anwalt Sam Galloway lebendig verbrannt. Das Video wird der Polizei zugeschickt und ein Countdown wird gestartet, der um Mitternacht abläuft.
Jefferson Winter wird "eingeflogen" und zeigt wieder sein Talent, Dinge vorherzusehen. Schon bei der Auswahl seines "Gehilfen" nimmt er nicht die erfahrenen Ermittler, sondern sieht in Taylor, dem rangniedrigsten Polizisten des Departments und seiner Freundin Hannah, die eigentlich eine Pension leitet, besondere Talente. Schnell ist Jefferson klar, welchen Stand der Mörder in der Stadt haben muss, wie dieser tickt und denkt, und auch wenn er es ab und an ändern muss, ist sein erstes Profil schon sehr klar.
Cover: Wiedererkennungswert, denn es ist ganz ähnlich wie "Broken Dolls" gestaltet, es passt somit sehr gut in mein Bücherregal ;-)
Schreibstil: Sehr rasant und in Echtzeit geschrieben, begleiten wir nicht mehrere Personen, sondern sind immer mit Jefferson Winter unterwegs. Ich habe das Buch in ein paar Stunden durchgelesen, weil ich nicht aufhören konnte, zu lesen, aber es gibt durchaus ein paar Stellen, wo der Leser unterbrechen kann und dann auch ohne Probleme wieder mitten drin ist, z.B., als Jefferson Winter selber ins Bett geht. ;-)
Wieder einmal hat es James Carol geschafft, einen Thriller abzuliefern, in dem alle Fragen geklärt werden und kein Fragezeichen bleibt. Alle seine Gedanken sind ausgesprochen logisch, auch wenn es oft an Hellsehen erinnert - kann ein einzelner Ermittler wirklich so gut sein und das alles einfach wissen? Durch seine Vergangenheit, auf die auch dieses Mal eingegangen wird, wird klarer, warum er so tickt. Beide Bücher sind aber nicht aufeinander aufgebaut, sodass man den ersten Teil nicht gelesen haben muss ... aber dann hat man trotzdem etwas verpasst! ;-)
Weil der Leser die Sicht von Jefferson Winter sieht, konzentriert sich alles auf ihn; die Personen, die ihm begegnen, sind übersichtlich und stören das Gesamtbild nicht. Es gibt kaum "drumherum" oder Verwirrung um anderes, das hat James Carol gar nicht nötig, Winter reicht!
"Watch me. Ich werde es wieder tun" gehört zu meinen Top 5 der Thriller 2015 und ich hoffe auf viel mehr von James Carol und Jefferson Winter!