Rezension

Solider Thriller

Ich bringe dir die Nacht - Catherine Ryan Howard

Ich bringe dir die Nacht
von Catherine Ryan Howard

Bewertet mit 4 Sternen

Die 29jährige Alison ist völlig schockiert, als eines Tages die Dubliner Gardai vor ihrer Tür in den Niederlanden steht. Vor zehn Jahren wurde ihre beste Freundin Liz umgebracht und ihre erste Liebe Will hat diesen sowie noch vier weitere Morde gestanden. Er sitzt seitdem in Sicherheitsverwahrung. Damals wollte sie nur weg, raus aus diesem Alptraum. Nun holt sie die Vergangenheit ein, weil es neue Morde gibt, die sie mit ihren einstigen Erlebnissen konfrontieren. Morde, die genauso verübt wurden, wie damals vom Kanalkiller.

Will hat Informationen, weigert sich aber mit der Gardai zu sprechen und besteht darauf, nur mit Alison über die vermeintliche Wahrheit zu reden. Von ihrem schlechten Gewissen angetrieben, Will damals ohne einen Kommentar den Rücken zugewandt zu haben, willigt sie ein, der Gardai zu helfen und mit Will zu sprechen und begibt sich damit selbst in große Gefahr.

"Er erzählt mir also, es gäbe da diese Webseite, auf der behauptet wird, dass ich unschuldig bin, und die all diese Unterlagen und Zeugenaussagen gesammelt hat, die es anscheinend beweisen." Zitat Seite 129

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Alison in zwei Zeitebenen erzählt. Alison heute und Alison vor zehn Jahren, als alles begann. Mit den Wechseln hatte ich keine Schwierigkeiten.

Der Text war flüssig zu lesen und die fehlende, für Thriller typische Spannung zu Anfang wurde mit interessanten Themen wie Eifersucht, die erste Liebe und Gefühlschaos überbrückt.

Die Protagonisten waren authentisch und mit jedem Kapitel erfuhr ich mehr über die Lügen und tragischen Fehlentscheidungen jedes einzelnen.

Richtige Spannung kam nur zu Ende des Buches auf, obwohl mich dieses nicht wirklich überraschte. Trotzdem war ich keine Sekunde gelangweilt.

Die Autorin hat es in meinen Augen geschafft, einen relativ soliden Thriller zu schreiben, der ohne viel Blut auskommt. Auch wenn das Ende vorhersehbar war, tat es dem Lesegenuss keinen Abbruch.

Persönliches Fazit: Ich empfehle das Buch jedem, der sich für psychische Zusammenhänge interessiert und keine physischen Gewaltdarstellungen benötigt. Außerdem rate ich (auch generell) dazu, die Leseprobe zu nutzen, denn diese vermittelt einen guten Eindruck vom Buch.

© Rezension, 2019, Daniela, Recensio Online