Rezension

Schwungvoller Histo für kurzweilige Lesestunden…

Bucht der Schmuggler
von Ulf Schiewe

Bewertet mit 5 Sternen

Da ich die Normannensaga des Autors sehr mag, freute ich mich endlich wieder ein Buch von ihm in den Händen zu halten und begann voller Vorfreude mit der Lektüre.

Wir schreiben das Jahr 1635 und in der Geschichte geht es zum Einen um den Junghändler Jan van Hagen, der durch den Tod seines Vaters die Flucht aus Bremen antreten muss, wenn er nicht im Schuldturm landen will. Zur selben Zeit lebt Dona Maria auf der Zuckerrohrplantage Santo Domingo am anderen Ende der Welt, in der Karibik. Hier blüht der Schmuggelhandel, den ihr Mann rege betreibt. Und auch der flüchtige Jan sieht seine Chancen dort. Ob das gut gehen wird?

Das Buch liest sich wie ein Abenteuerroman und ist unheimlich kurzweilig.

Mein Highlight war ganz klar die Darstellung der kräftezehrenden Schiffsreise. Es kommt sehr gut rüber wie gefährlich das damals alles war. Die Mannschaft der "Sophie" hält in harten Zeiten zusammen. Die Namen der Seemänner und ihr Verhalten an Bord sagten mir ebenfalls sehr zu.

Besonders interessant war zudem, dass den Europäern die Etikette scheinbar über alles ging, denn warum trägt man ausgerechnet an einem der wärmsten Orte der Welt so dicke, züchtige Kleidung, dass man regelrecht wegschmilzt? Auch das Thema Sklaven und harte Arbeit auf den Zuckerrohrfeldern lässt Ulf Schiewe nicht aus.

Die eingeflochtene Liebesgeschichte kam für mich authentisch und glaubwürdig rüber. Man gönnt es den beiden einfach.

Das Ende deutet darauf hin, dass es eine Fortsetzung geben könnte. Ich wäre jedenfalls sehr daran interessiert.

Fazit: Südseefeeling pur, der perfekte historische Roman für den Sommerurlaub. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus!