Rezension

Schöner Roman, der am Ende jedoch ein paar Fragen offen ließ

Atelier Rosen -

Atelier Rosen
von Marie Lamballe

Bewertet mit 4 Sternen

Elise, die uneheliche Tochter der Charlotte Rosen, arbeitet , Mitte des 19. Jahrhunderts, als Putzmacherin , im Geschäft der Mutter , in Kassel. Ihren Vater kennt sie nicht. Ihre Mutter macht ein großes Geheimnis darum.  Als Elise sich selbst unglücklich verliebt, scheint sie dem Vater näher als gedacht.

 

Das Cover des Romans hat mich sofort angesprochen. Da ich die Autorin auch schon von den Geschichten um das Café Engel kannte, freute ich mich besonders darüber das ich das Buch in einer Leserunde bei LESEJURY lesen durfte.

 

Dieser historische Roman spielt im Kassel der Zeit von 1830.

Frau Rosen hatte es sicherlich nicht einfach als ledige Mutter ein Auskommen zu finden. Da man für jegliches Handwerk einer Zunft angehören musste und dies eine Männerdomaine war, konnte sie ausschließlich als Putzmacherin ihrer kreativen Neigung fröhnen und dabei gleichzeitig den Lebensunterhalt für sich und ihre kleine Familie,bestehend aus ihr, ihrer Mutter und ihrer Tochter, bestreiten. Das Leben hat sie hart gemacht, auch hart gegenüber ihrer Tochter. Doch als diese in Schwierigkeiten gerät kommt ein weicher Kern durch.

 

In dem Roman erfährt man vieles über die Menschen im kleinen Atelier Rosen, über die Geschehnisse zu der Zeit in Kassel, über die Gepflogenheiten der Menschen der verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und über das Reisen.

 

Mir hat gut gefallen wie die einzelnen Charaktere herausgearbeitet waren und wie das Leben im Atelier von statten ging. Man konnte gut miterleben , wie äbhängig die Selbständigen von der Gunst der hochherrschaftlichen Bagage waren. Verleumdungen wurden leichten Herzens ausgesprochen, ohne das es groß hinterfragt wurde was dran war. Das hat mich doch schon sehr schockiert.

 

Schön fand ich das Elise ihren eigenen Weg geht, selbst wenn er steiniger und entbehrungsreicher ist als der den andere für sie vorgesehen haben.

 

Enttäuscht war ich ein bisschen vom Ende. Hier kamen Geschehnisse ans Licht, die ich aufgrund der vorangegangenen Informationen nicht ganz nachvollziehen konnte.

Da erhoffe ich mir im zweiten Band Aufklärung.

Alles in allem ein schöner Roman, der mich allerdings nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißen ließ.