Rezension

Schöner Krimi

Apollonia: Schatten der Vergangenheit - Verena Rot

Apollonia: Schatten der Vergangenheit
von Verena Rot

Bewertet mit 4 Sternen

„...Manchmal braucht man zu gewissen Dingen Abstand, um zu erkennen, was das Beste für einen ist...“

 

Nach einen Nervenzusammenbruch reist Apollonia nach Förde, um dort vier Wochen in Ruhe zu verbringen. Gilla, Pensionswirtin und Bekannte von Apollonias Onkel, nimmt die junge Frau herzlich auf. Zur Zeit weilt auch ihr Neffe Marc, der Journalist ist, bei ihr.

Als Marc und Apollonia am nächsten Abend unterwegs sind, kommen sie gerade dazu, als die Polizei einen Toten aus dem Hafenbecken holt.

Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich zügig lesen. Das liegt auch daran, dass es nicht nur um Mordermittlung geht, sondern die Vergangenheit von Apollonia und Marc geschickt in die Handlung einbezogen wird.

Förde ist ein kleiner Ort. Pit, der Polizist, und Marc sind befreundet. Deshalb lässt Pit Marc an seinen Ermittlungen teilnehmen. Apollonia begleitet ihn. Dadurch wird sie von ihren eigenen Problemen abgelenkt und hat keine Zeit zum Grübeln. Als gelernte Hotelmanagerin ist sie es gewohnt, auf Leute zuzugehen.

Der Schriftstil des Buches ist locker. Die Spannung nimmt das Buch nicht nur aus dem Kriminalfall, sondern anfangs auch aus Marcs Geschichte. Er hatte den Ort vor drei Jahren verlassen und blockt beim Spaziergang die Fragen ehemaliger Freunde ab. Erst nach und nach wird klar, was damals passiert ist. Auffallend ist Pits gestelzte Ausdrucksweise. Die entwickelt sich zu seinen Markenzeichen. Auch andere Dorfbewohner haben ihre sprachlichen Besonderheiten. Gut formuliert werden die Dialoge. Ab und zu blockt Apollonia Marcs allzu forsche Art ab. Ihre Fragestellung ist feinfühliger. Allerdings kann sie ziemlich zickig sein, wenn ihr etwas gegen den Strich geht. Das Dorfleben und die Beziehung der Protagonisten zueinander werden ausführlich beschrieben.

Die Ermittlungen landen schnell in einer Sackgasse. Es gibt scheinbar kein Motiv. Auch hatte Knut, der Tote, keine Feinde. Doch dann zeigt sich, dass doch nicht alles eitel Sonnenschein im Ort war.

Das Cover passt zum Handlungsort.

Das Buch ist ein gelungener Auftakt für die folgenden Bände. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Gekonnt wurde Krimihandlung mit dem Leben der Protagonisten verknüpft.