Rezension

Schaurigschönes Jugendbuch

The Legion - Der Kreis der Fünf - Kami Garcia

The Legion - Der Kreis der Fünf
von Kami Garcia

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe noch nie ein Buch von Kami Garcia gelesen und war dementsprechend gespannt auf "The Legion". Immerhin war mir die Autorin ein Begriff. Die Geschichte erinnert mich auf den ersten Seiten an "Wen der Rabe ruft", da es auf einem Friedhof anfängt und die Atmosphäre wirklich gut eingefangen wurde. Je weiter ich in der Geschichte kam, desto mehr musste ich aber an "Charmed-Zauberhafte Hexen" denken. Vielen ist diese Serie bestimmt ein Begriff und ich liebe sie. Ich war richtig gehend "verzaubert" auf den ersten Seiten von diesem Buch. Es fing einfach schon gut an und Kennedy war mir sofort sympathisch. Der Einstieg fiel mir überhaupt nicht schwer und ich war sofort ziemlich neugierig, da ich noch nicht viele Bücher über Geister und Dämonen gelesen habe. Es fängt alles total normal an und Kennedy hat keine Ahnung, in was für einer Welt sie eigentlich lebt. Dann stirbt ihre Mutter und es vergeht ein Monat, in dem wohl nicht wirklich was passiert ist. Doch dann geht alles Schlag auf Schlag. Die Brüder tauchen auf und Kennedys Welt gerät aus den Fugen. Was wirklich richtig gut war, war die Atmosphäre des Buches. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, mitten in der Geschichte zu sein und konnte mir alles ganz genau vorstellen. Die Spannung war vorhanden und ich konnte es kaum abwarten, von der nächsten großen Situation zu lesen. Der Schreibstil war leicht verständlich und ich hatte keine Probleme damit, er hat den Lesefluss nicht gestört. Wahrscheinlich ist die Geschichte gar nicht so individuell, aber mich hat es trotzdem fasziniert, wie diese Dämonenjagd von statten geht und ich finde das wirklich richtig cool. Die Charaktere sind auch toll und vor allem schön vielseitig. Jeder hat sein Spezialgebiet und jeder ist anders als der andere. Da gab es z. B. Priest, der irgendwie niedlich war. So ein kleiner Geek, der eigene Waffen erfindet die den Freunden nützlich sein können. Es gab wirklich gute Momente und mir war auch nie langweilig beim Lesen. Die Liebesgeschichte ist vorhanden und man ist sich am Anfang nicht ganz sicher, für wen Kennedys Herz jetzt eigentlich schlägt. Natürlich hatte ich meinen Favoriten. Es gibt tatsächlich ein paar viele Szenen in dieser Hinsicht, entweder mit dem einen, oder dem anderen Bruder. Und man merkt schon, dass sie beide etwas für Kennedy empfinden. Nach dem warum möchte ich hier nicht fragen. Das Buch ist klasse und es hat mich auch erst einmal zum Nachdenken bewegt, nach dem ich es zugeschlagen habe. Das Ende ist wirklich klasse, hat aber so einen gemeinen Cliffhanger, dass ich den zweiten Band gerne sofort hätte. Aber es ist jetzt auch nicht so schlimm, dass ich es gar nicht erwarten kann. Trotzdem ist es ein sehr gutes Buch.

Charaktere:

Kennedy: Ein 17-jähriges Mädchen, dass bis zum Schluss nicht wirklich glauben kann, dass ihre Mama der Legion angehört haben soll. Während die andere alle auf die Legion und die Dämonen vorbereitet wurden, hat Kennedys Mum nie ein Wort über so etwas verloren. Ich mag Kennedy von Anfang an. Sie scheint ein bisschen an Geister zu glauben, ermahnt sich aber selbst immer, dass es diese Wesen ja gar nicht gibt. Sie ist total nett und lieb und sofort bereit für ihre neuen Freunde ihr Leben zu riskieren. Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren ihre Gedanken an ihre Mum, die immer Brownies gebacken hat, wenn es Kennedy schlecht ging etc. Auch an ihre alten Freunde hat sie gedacht und diese nicht einfach vergessen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Protagonisten in solchen Büchern, ist sie sofort ehrlich zu ihrer Freundin und erzählt ihr die ganze Wahrheit. Kennedy wirkt mitunter ein bisschen hilflos, klar, sie kennt sich mit sowas ja gar nicht aus. Und sie scheint immer das Gefühl zu haben, nicht gut genug zu sein, nicht dazuzugehören. Es gibt leider auch keinen eindeutigen Beweis dafür, dass ihre Mutter zur Legion gehört hat. Zu dem hat sie Angst davor, sich zu verlieben, da es nicht so lange her ist, dass sie verletzt wurde. Deswegen fällt es ihr schwer, ihre Gefühle zu akzeptieren und sich auf jemand Neues einzulassen. Aber ich mochte Kennedy sofort und finde sie super sympathisch.

Jared: Einer der Zwillinge, der ein dunkles Geheimnis hat und sich deswegen auch nicht mehr so toll mit seinem Bruder versteht. Er ist eher der Stärkere und Gröbere der Beiden. Ich hab ihn mir immer so ein bisschen von der Statur her wie Emmett Cullen vorgestellt. Und um ehrlich zu sein, ich finde er passt besser als Lukas zu Kennedy. Er ist für sie da, wenn sie ihn braucht und merkt auch von selbst, wenn es ihr schlecht geht. Jared denkt, er würde immer allen Menschen Unglück bringen und nur an sich denken. Aber vielleicht hat Lukas ihm das auch alles eingeredet. Er ist gut zu Kennedy, aber er tut ihr auch weh. Ich konnte zwar einen Bezug zu ihm aufbauen, aber er war immer so ein bisschen an der Kante bei mir. So im Sinne von "Tust du meiner Freundin weh, tu ich dir weh." Leider weiß ich nicht genau, wie ich das beschreiben soll. Ich mag ihn, aber  ... naja, ich weiß nicht wie ich das sagen soll.

Lukas: Ein guter Kerl, der mir aber leider ab und zu mal etwas auf die Nerven ging. Er hat ein bisschen oft auf Jared rumgehackt. Okay, irgendwo kann ich das ja verstehen, aber muss das immer sein, wenn alle anderen dabei sind? Er war eher der sensible, verständnisvolle von Beiden, fand ich. Eher so der beste Freund. Aber bei ihm war es auch viel offensichtlicher, dass er Kennedy mag. Lukas war zwar nett und hilfsbereit, führsorglich etc., aber mir war er einfach zu sehr Gentleman. Zu perfekt. Er hat für mich keine richtigen Ecken und Kanten. Ich mochte ihn schon, aber naja ... diese glatte Persönlichkeit ist nichts für mich.

Zitate:

"Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt sie ihre Hände hoch, zwischen denen wie eine Schwimmhaut blauer Faden gespannt war, und sprach mich an."
"Was hat sie gesagt?"
"Man muss seine Finger auf ganz bestimmte Weise ineinander verschlingen, dann kann man seine Träume einfangen. Und man will sie ja nicht verlieren, weil es nicht leicht ist, sie wiederzufinden."
Lukas/Kennedy

Man kann sich den Menschen nicht aussuchen, der einen wirklich erkennt - den, der weiß, was in einem vorgeht, ohne dass man etwas sagen muss, den, der einen zum Lachen und Weinen und allem dazwischen bringen kann, indem er einen einfach nur ansieht. Der eine, den zu finden, unvorstellbares Glück bedeutet, und den zu verlieren, ein entsetzlichen Unglück.
Kennedy

Fazit:
Ein wirklich gutes Buch, was mich von Beginn an fesseln konnte und das mich gut unterhalten hat. Die Geschichte ist wirklich gut und macht einen interessanten Verlauf durch, die Wendung am Ende hat mir besonders gut gefallen. Die Charaktere sind toll, die Liebesgeschichte zwar auch, aber die war leider auch etwas sehr voraussehbar. Trotzdem möchte ich unbedingt Teil zwei lesen und freue mich auch schon sehr darauf.
Es war gut, aber mir fehlt noch ein kleines Fünkchen zur vollen Punktzahl. Daher bekommt dieses Buch von mir 4 von 5 Schmetterlingen.