Rezension

Gelungener Auftakt

The Legion - Der Kreis der Fünf - Kami Garcia

The Legion - Der Kreis der Fünf
von Kami Garcia

Bewertet mit 4 Sternen

Kennedy fühlt sich ihrer Mutter stark verbunden, vor allem seit ihr Vater die Familie verlassen hat. Nach etlichen Wochen voller Liebeskummer, überredet ihre Freundin Elle sie mit ins Kino zu gehen. Als sie daraufhin ihre Mutter tot im Haus vorfindet, bricht für Kennedy eine Welt zusammen. Die letzte Nacht in ihrem Zuhause endet in einem Alptraum. Ein Rachegeist versucht sie umzubringen und nur die Hilfe von zwei Unbekannten rettet ihr das Leben. Kennedy weiß nicht, was eigentlich vor sich geht und ist mit der Situation total überfordert. Als ihr auch noch erzählt wird, dass Dämonen hinter ihr her sind und sie Teil eines Geheimbundes ist, der sich der Jagd eines uralten Dämons verschrieben hat, denkt sie noch an ein großes Missverständnis. Bis sie die Legion näher kennenlernt...

Kommen wir gleich mal zum Wesentlichen – es handelt sich um ein Jugendbuch aus dem Fantasybereich. Von daher verwundert es sicher niemanden, dass die zwei ominösen Unbekannten überaus attraktiv und zufällig in Kennedys Alter sind. Außerdem sind sie Zwillinge, Zwillinge – naja ihr könnte euch vorstellen, was für romantische Probleme da auf Kennedy zukommen ;)

Charaktere
Kennedy ist 17 und lebt bis zu dem schrecklichen Vorfall mit ihrer Mutter zusammen. Sie liebt es zu zeichnen und sich dadurch auszudrücken. In der Schule ist sie erstklassig und mit Elle hat sie immerhin eine wahre Freundin zu verzeichnen.
Außerdem liebt sie lange Abendspaziergänge, griechisches Essen und gute Gespräche. SCHERZ
Irgendwie hören sich die Beschreibungen der Charaktere manchmal sehr nach Dating-oder Bewerbungsprofil an, aber da kann man nichts machen :)

Um mal Tacheles zu reden, Kennedy ist eher der unauffällige Typ und das ihr Vater sie verlassen hat, nagt noch immer an ihr. Sie ist eher misstrauisch und von daher fällt es ihr schwer Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen. Wenn man aber davon ausgeht, dass sie nebenbei erfahren musste, wie es ist von einem Rachegeist verfolgt zu werden, kann man das ein kleines bisschen nachvollziehen. Die Informationen werden auch nicht gerade in kleinen Portionen verteilt, sondern eher im Sinne von: ZACK tote Mutter, ZACK Rachegeist, ZACK Dämonen, ZACK super geheime Geheimorganisation 'Legion'.
Das kam alles doch sehr plötzlich und nicht so häppchenweise, wie in anderen Büchern. Allerdings gibt es natürlich noch die eine oder andere Information, die erst im Laufe der Geschichte aufgedeckt wird.

Jared und Lukas Lockhart sind die talentierten, attraktiven Zwillinge, die ich schon erwähnt hatte. Bei 'Lockhart' musste ich übrigens sofort an Harry Potter denken, aber das ist eine andere Geschichte. Wie sollte es anders sein, die Beiden sind grundverschieden. Der nette Typ von Nebenan gegen den geheimnisumwobenen Typ mit leichtem 'Bad Boy' Einschlag. Na was denkt ihr, wer im ersten Augenblick interessanter auf Kennedy wirkt ?!
Trotz dieser Charakterzüge, die einige Klischees bedienen, sind die Zwillinge nicht zu vorhersehbar in ihren Verhaltenszügen.

Priest ist der Jüngste im Bunde und ein Genie, was Waffen und anderen technischen Krimskrams angeht.

Alara ist das einzige andere Mädchen der Gruppe und mit der Zeit durchaus sympathisch. Was die Konstellation der Charaktere angeht, bediente ihre Figur am Anfang auch einige Klischees, doch erfreulicherweise gefiel mir ihre Entwicklung besonders gut.

Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass das Buch eher jüngeres Publikum ansprechen würde. Diese zusammengewürfelten Charaktere, die gemeinsam gegen 'dunkle Mächte' kämpfen und jeder kann etwas besonders gut. Irgendwie erinnerte mich das an 'Die Fünf Freunde' oder ähnliche Kinderserien. Mit der Zeit entwickelte sich allerdings eine andere Dynamik und auch die Gegner wurden eigentümlicher, ebenso wie die Entwicklung der gesamten Geschichte.
Das werte ich als positiv, da ich mir unter dem Buch auch eine fantasievolle düstere Story vorgestellt habe und nicht ein neues Abenteuer von 'TKKG'. Ich hoffe man versteht, was ich meine.

Die Ereignisse werden sehr geradlinig erzählt. Die Charaktere finden für jedes Rätsel schnell eine Lösung, manchmal beinahe zu schnell. Ein bisschen Drumherum hätte der Geschichte nicht geschadet, finde ich.

Erst im Nachhinein wurde mir bewusst, dass „Der Kreis der Fünf“ der Auftakt einer Reihe ist. Das Buch endet relativ abrupt, sodass ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht mit Kennedy und der Legion. Momentan wünsche ich mir nur, dass es keine Geschichte voller Intrigen und Missverständnisse wird. Das vermiest mir nämlich so manches Lesevergnügen :)

Fazit
Ein interessanter Auftakt einer neuen fantasievollen Reihe von Kami Garcia, die übrigens auch die Autorin von 'Beautiful Creatures' ist. Sympathische Charaktere, die so einige Pluspunkte sammeln können.
Liebe: Ja.
Totaler Kitschalarm: Nein. (und ein bisschen Liebe kann ja nicht schaden :D)