Rezension

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Schade, die Krimihandlung blieb leider ziemlich auf der Strecke

Spreewaldgrab - Christiane Dieckerhoff

Spreewaldgrab
von Christiane Dieckerhoff

Bewertet mit 3 Sternen

Die Polizistin Klaudia Wagner ist Anfang 40 und hat gerade mehr oder weniger gut die Trennung von ihrem langjährigen Lebenspartner und Vorgesetzten verarbeitet. Immer noch hadert sie damit, daß ihr Freund sie betrogen hat und nun mit einer jüngeren Frau zusammenlebt. Dies hat Klaudia gesundheitlich sehr mitgenommen und sie hat immer noch unter den Folgen eines Hörsturzes zu leiden. Um zumindest räumlich endgültig über ihre gescheiterte Beziehung hinwegkommen zu können, hat sie sich vom Ruhrgebiet in den Spreewald versetzen lassen. Da sie auf ärtzlichen Rat ohnehin kürzer treten soll, rechnet sie hier nicht mit allzu viel Stress. Doch es kommt leider ganz anders für Klaudia. Schon kurz nach Dienstantritt findet man einen Berliner Unternehmer erschossen in seinem Ferienhaus auf. In diesem Zusammenhang wird im Laufe der Ermittlungen auch eine vermisste Frau gesucht. Während dieser Suche findet man eine skelettierte Frauenleiche, die jedoch schon viele Jahre vergraben gewesen sein muß. Jetzt gilt es auch noch alte Vermisstenfälle durchzugehen, denn einen anderen Ermittlungsansatz gibt es bisher nicht. Beide Fälle sind knifflig und Klaudia hat zudem mit ihrem Vorgesetzten und anderen Kollegen zu kämpfen. Dabei stößt sie auf Neugierte, Argwohn und sonstige Macken, die ihr das Arbeitsleben nicht unbedingt erleichtern. Privat sieht es auch nicht besser aus. Klaudia wohnt zur Untermiete bei einem Kollegen und wird hier noch in dessen Familienkonflikte hineingezogen, zudem scheint Klaudia einen heimlichen Verehrer zu haben, der ihr fast täglich eine Rose aufs Auto legt. Alles in allem kommt sie nicht zu der ärztlich verordneten Ruhe, ganz im Gegenteil und sie ahnt nicht, welche Gefahr noch auf sie lauert.

Dieser Krimi ist gut geschrieben und beinhaltet interessante Figuren, deren Privatleben und Problem wirklich sehr ausführlich beschrieben werden. Dadurch bleibt jedoch die eigentliche Krimihandlung auf der Strecke, ebenso die Spannung, die sich in weiten Teilen des Buches vermissen ließ. Zudem war ich nicht mit der Auflösung des Kriminalfalles zufrieden, da dies für mich  alles recht abrupt und überhastet vonstattenging. Hier gab es meiner Meinung nach noch einigen Klärungsbedarf zu Tathergang, Motiven usw. Das hat mich am meisten gestört. Ansonsten könnte ich mir die Protagonisten schon in einem weiteren Krimi vorstellen. Hier sollte dann aber unbedingt mehr Augenmerk auf die Krimihandlung gelegt werden.