Rezension

Schade – das hätte großartig sein können …

Todesglut -

Todesglut
von Cathrin Moeller

Bewertet mit 2 Sternen

An der »Akademie des Verbrechens« auf Rügen sollen vielversprechende Student:innen, angehende Spezialkräfte, anhand echter ungelöster Fälle die Grundlagen der Kriminologie und Mordermittlung lernen. Dieses Mal kommen sie jedoch der Wahrheit zu nahe, und das wird zu einem Spiel auf Leben und Tod.

Die Grundidee ist hochinteressant und hat viel Potential, doch die Umsetzung krankt an permanenter Unglaubwürdigkeit und wird geradezu zu Tode konstruiert – bis zu einem Finale, dass nur aus Action und heißer Luft besteht. Protagonist Zornik soll früher ein geradezu brillanter Kriminaler gewesen sein, der Profi schlechthin, und doch läuft er sehenden Auges in fatale Situationen, die in der Realität wohl zu seinem jähen Ende führen würden, oder zumindest zu schwerwiegenden Verletzungen, und entkommt doch unverletzt. Außerdem sind die Charaktere größtenteils sehr klischeehaft gezeichnet. Dass Zornik den Fall mit seinem neunjährigen Adoptivsohn bespricht und der natürlich a) klischeehafte autistische Züge zeigt und b) geradezu Sherlock Holmes Jr. ist, war für mich nur das Tüpfelchen auf dem i.

«Du siehst dich in ihm. Er macht dir Konkurrenz, aber du willst gewinnen», stellte Matti mit regungsloser Miene fest, und Henry war sich nicht sicher, ob er in den Augen des Jungen ein Aufblitzen sah. «Schon Goethe hat gesagt: Nichts ist schrecklicher als ein Lehrer, der nicht mehr weiß als das, was die Schüler wissen sollen.»
(Zitat – Er ist NEUN JAHRE ALT!)