Rezension

regt zum Nachdenken an

Leo und das ganze Glück - Synne Lea

Leo und das ganze Glück
von Synne Lea

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:

Das Glück wohnt im Baumhaus – ein poetisches Kinderbuch für die Seele. Zusammen sind sie am glücklichsten: Der zehnjährige Leo, der unter einem verkürzten Bein leidet, und die gleichaltrige unternehmungslustige Mei. Sie befreit ihn, wenn sein Vater ihn abends mal wieder im dunklen Keller eingesperrt hat, und die beiden verbringen ihre Tage gemeinsam in ihrem geheimen Baumhaus. Die Idylle zerbricht, als Leos Vater das Versteck entdeckt. Leos und Meis Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. (Quelle: Oetinger)

Meine Meinung:

Mei und Leo sind Freunde. Sie wohnen einander gegenüber und Mei passt so quasi auf Leo auf. Beide wachsen sehr unterschiedlich auf.

Ihre Freizeit verbringen sie viel im Freien und so finden sie auch den perfekten Ort für ein Versteck, ein Baumhaus. Und obwohl Leo eine Behinderung hat setzen sie es in die Tat um.

Alles scheint schön zu sein, bis zu dem Tag an dem Leos Vater das Baumhaus entdeckt und alles zerstört …

Das Buch „Leo und das ganze Glück“ stammt aus der Feder der Autorin Synne Lea. Es ist ein sehr schön gestaltetes Buch, das innen noch so viel mehr ist als „nur“ ein Kinderbuch.

Die Charaktere Mei und Leo sind wunderbar gestaltet. Sie sind sehr besonders.

Mei ist wohl die jüngere der beiden. Sie wächst behütet auf und ist immer für Leo da. Sie liebt ihn. Mei ist sehr klug und bekommt so schnell mit wenn bei Leo etwas nicht stimmt.

Leo wächst nicht so behütet auf. Sein Vater macht immer wieder Probleme. Und Leo hat ein verkürztes Bein, was ihn des Öfteren behindert.

Leos Vater war mir gänzlich unsympathisch. Er wirkt gestört, doch was er wirklich hat wird nicht erwähnt. Er hat selbst mir als Erwachsene Gänsehaut beschert. Daher frage ich mich immer noch ist dieses Buch wirklich ein Kinderbuch? Ich persönlich empfinde die Altersempfehlung als falsch und würde es Lesern ab ca. 14 – 15 Jahre empfehlen.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar und poetisch. Es liest sich sehr schön und die Beschreibungen sind ziemlich bildhaft.

Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Mei in der Ich-Perspektive. Man erlebt alle direkt mit.

Die Handlung selber ist ziemlich hart. Es geht zum einen um Freundschaft, die Freundschaft zwischen Mei und Leo. Aber Synne Lea spricht auch das Thema Kindesmisshandlung an. Ein Thema das zum Nachdenken anregt und welches mich auch an der Altersempfehlung zweifeln lässt.

 

Das Ende des Buches ist für Kinder richtig aber als Erwachsene war ich weniger zufrieden. Es ist mir persönlich zu offen gehalten.

Fazit:

„Leo und das ganze Glück“ von Synne Lea ist ein anspruchsvolles Buch über ein ernstes Thema.

Der tolle Schreibstil und zwei besondere Charaktere lassen den Leser teilweise zwischen den Zeilen lesen und regen vor allem auch durch das offene Ende zum Nachdenken an.

Durchaus lesenswert, wobei ich die Altersempfehlung nach oben korrigieren würde.