Rezension

Kinder lassen sich nichts vormachen!

Leo und das ganze Glück - Synne Lea

Leo und das ganze Glück
von Synne Lea

Bewertet mit 5 Sternen

Mei ist ein besonderes Mädchen, denn sie schaut nicht weg und stellt sich ihren Beobachtungen. Sie ist mit Leo befreundet, dessen eines Bein kürzer ist als das andere und der deswegen nicht zusammen mit Mei allem davonlaufen kann. Doch Leo müsste eigentlich davonlaufen, denn sein Vater ist nicht gut zu ihm. Warum merken die Erwachsenen nichts? Mei ist nur ein kleines Mädchen und überfordert. Ihre Seele versucht zu verabeiten, was ihren Augen nicht entgeht - so läuft sie mit den roten Laufschuhen, die sie zum Geburtstag bekommt und die ihre Füsse aussehen lassen wie ein Geschenk, nicht nur ihren Garten klein, sondern auch ihre innere Beschwernis leicht.

Synne Lea hat in poetischer Sprache einen Roman geschrieben über ein Problem, das zu allen Zeiten aktuell ist: Kindesmisshandlung. Weil die Sprache so schön ist und man kaum glauben möchte, was sich zwischen den Zeilen abspielt, vermag die Autorin dieses Thema dem Leser so nahezubringen, dass es verkraftet werden kann.

Fazit: Ich habe das Buch gemocht, seine Sprache hat mich bezaubert, doch ein Kinderbuch ist es meines Erachtens nicht. Empfehlen würde ich es frühestens ab vierzehn Jahren.