Rezension

Realistisch und superspannend

Hochsommermord - Jochen Frech

Hochsommermord
von Jochen Frech

Bewertet mit 5 Sternen

Im Jahr 1997 spielen eine Gruppe Kinder bei einer Burgruine Verstecken. Ein Mädchen verunglückt dabei tödlich... In der Gegenwart, Juli 2013, verschwindet die Grundschülerin Manuela Jessen. Ihre Mutter beschuldigt ihren Ex-Mann... Der ehemalige SEK-Beamte und gerade von der Hochschule der Polizei kommende Kriminalkommissar Moritz Kepplinger muss seinen ersten Fall meistern...

Der Erzählstil genau richtig, flüssig geschrieben und gut gelungen, dabei nicht zu schwierig, aber auch nicht zu oberflächlich. Man kommt leicht in die Geschichte hinein. Schon der Prolog löste bei mir Gänsehaut aus, und das blieb dann auch so bis zum Schluss.

Der Autor ist vom Fach. Das merkt man der Geschichte an: Die Tat, die Verdächtigen, das Polizeipersonal und die Bevölkerung werden als Figuren in ihren Ansichten, Motiven und Handlungen sehr realistisch und überzeugend dargestellt, was dem Krimi eine besondere Note verleiht. Man kann sich sehr gut vorstellen, dass es SO tatsächlich passiert sein könnte oder passieren könnte.

Das Thema an sich ist nichts für schwache Nerven: Es geht um Gewalt an Kindern und man denkt dasselbe wie Kommissar Kepplinger, als er seinen Fall auf den Tisch bekommt: "Bitte kein Sexualverbrechen". Es ist dann auch alles sehr viel komplizierter und vielschichtiger, als es zunächst erscheint, so dass der Kommissar und auch der Leser öfters auf eine falsche Spur geführt werden.

Ein sehr gelungenes und zu empfehlendes Krimidebüt. Ich hoffe, das man noch mehr von dem Autor und seinem Moritz Kepplinger zu lesen bekommt. Mir hat der Krimi sehr gefallen!