Rezension

Perfides Rechenspiel!

Eiskalter Plan - Astrid Korten

Eiskalter Plan
von Astrid Korten

Alma Rösler, Verlagsleiterin, ist unzufrieden mit ihrer Ehe und fühlt sich von Ehemann Paul nicht genügend beachtet und geliebt.
In einem Chatroom findet sie Gleichgesinnte, denen es in ihren Beziehungen auch so ergeht. Kurzum treffen sich Alma, Anwältin Marie, Ärztin Sophie und Greta, eine Angestellte der Kripo München, regelmässig und schüren ihren Hass auf Männer. 
Als ein pädophiler Vergewaltiger der Ärztin Sophie auffällt und scheinbar straffrei weiterhin mit Kindern arbeitet, beschliessen die Frauen einzugreifen. Nach und nach entwickelt sich eine Eigendynamik in der Frauenrunde , in denen Selbstjustiz und Rache thematisiert und ausgeübt werden.
Bis Alma entdeckt , dass sie manipuliert und Opfer eines perfiden Planes wurde.

Den Schreibstil habe ich fast als poetisch empfunden und ich habe einige Zeit benötigt um mich damit anzufreunden. Mir haben vor allem die leisen Zwischentöne  sehr gefallen. Fragen wie: Wann und ob Selbstjustiz angebracht ist, die Rolle der Frau , des Mannes in der Opfer respektive Täterfrage haben mich beschäftigt und zum Nachdenken angeregt. Diese psychologisch- analytischen Details haben in diesem Buch ein markantes Gewicht und haben mir gefallen. Leider geraten sie ab und zu etwas langatmig und trocken.

Mit den Protagonistinnen, allen voran Alma, habe ich mich schwer getan. Doch ich vermute, dass das von der Autorin ein wenig so beabsichtigt war...

Meiner Meinung nach, waren einige relevante Details zu weit her geholt und unausgegoren und dies lässt mich etwas unbefriedigt zurück.
Doch sehr gelungen , überraschend und mich wieder versöhnlich gestimmt : der Schluss des Buches..die Auflösung! Was als Hasstirade auf Männer begann, endet thrillermässig in einem perfiden Rachespiel!