Rezension

Packender Kriminalroman um einen Kommissar und das große Trauma aus seiner Vergangenheit

Exodus -

Exodus
von Astrid Schwikardi

Bewertet mit 4.5 Sternen

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Astrid Schwikardi ihren Ermittler Mark Birkholz und seine Kollegen von der Kölner Kriminalpolizei in ihren dritten Fall. Das für mich erste Buch der Reihe konnte mich gleich gut und spannend unterhalten, zudem wurde meine Neugierde auf die ersten beiden Bände noch einmal verstärkt.

Man braucht hier zwar grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. 

Als Mark Birkholz bei der Geburtstagsfeier seiner Mutter erfährt, dass Aurelia Vreede, die Tochter der Nachbarn, spurlos verschwunden ist und ihren Eltern kurz darauf einen Brief geschrieben hat, in dem sie ausdrücklich darum bittet, nicht nach ihr zu suchen, ist Mark gleich alarmiert. Aurelia war die beste Freundin seiner Schwester Patricia, die vor einigen Jahren brutal ermordet wurde und Mark schlägt sich deshalb immer noch mit ziemlichen Schuldgefühlen herum. Wenige Tage später kommt dann auch noch Aurelias Mutter unter rätselhaften Umständen ums Leben und Mark ist endgültig klar, dass hier etwas nicht stimmt. Doch seine Ermittlungen führen ihn geradewegs auf einen Abgrund zu.  

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Mark Birkholz ist dabei ein eher sperriger Charakter, der es einem nicht immer leicht macht, ihn zu mögen. Im letzten Drittel donnert er dann auch wie ein Bulldozer durch die Geschichte und hinterlässt dabei eine Schneise der Verwüstung, allerdings wird ihm hier emotional auch jede Menge abverlangt und das bleibt nicht ohne Folgen. Obwohl das Buch auf dem Cover als Köln-Krimi angepriesen wird, sind die regionalen Einflüsse hier eher überschaubar, dies wird durch reichlich Spannung und Dramatik aber mehr als ausgeglichen.  

Wer auf spannende und eher düstere Kriminalromane steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mein erstes Buch der Autorin wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.