Rezension

Nicht so meins…

Über die dunkelste See - Brittainy C. Cherry

Über die dunkelste See
von Brittainy C. Cherry

Bewertet mit 3 Sternen

•Über die dunkelste See von Brittainy C. Cherry•
Irgendwie glaube ich, dass die neuen Bücher von BCC mich nicht mehr so sehr umhauen können, wie die ersten Bücher von ihr es getan haben. Natürlich war es wieder unglaublich emotional, intensiv und greifbar, aber Damian und Stella konnten auf mich nicht den Effekt ausüben, den ich gerne gehabt hätte!

Nichtsdestotrotz ist die Gestaltung des Covers wieder einmal wunderschön. Es passt perfekt zu Stella, Damian und ihrer Geschichte, genauso wie der tiefgründige Titel, hinter dem sich mehr verbirgt. Auch der Schreibstil von BCC war einfach nur atemberaubend und einzigartig. Sie kann mich immer wieder tief berühren und alles unglaublich greifbar machen. Außerdem ist man praktisch eins geworden mit Damian und Stella, so authentisch war es.

Mit Stella konnte ich mich leider bis zum Ende nicht wirklich anfreunden. Es mag sich komisch anhören, aber mein Problem lag einfach dabei, dass sie so unglaublich nett war. Stella hatte einfach nicht die Gabe, für sich selber einzustehen und anderen zu sagen, wenn ihr Verhalten nicht richtig war. Stattdessen hat sie immer alles weggelächelt und getan, als ob alles gut ist, egal ob sie jemand verletzt hat. Das fand ich einfach unglaublich nervig. Außerdem hatte sie irgendwie immer einen Hang zum Dramatischen.
Damian hingegen mochte ich unfassbar gerne, das habe ich schon in Band 2. Dieser Mann hat so unglaublich viel Schreckliches und Unfaires durchgemacht und hat es trotzdem geschafft, zu diesem wundervollen, aufmerksamen, zuvorkommend und liebenswerten Mann zu werden. Er mag auf den ersten Blick distanziert und grimmig wirken, aber in Damian versteckt sich genau das Gegenteil. Er hat Stella förmlich auf Händen getragen und hätte alles für sie getan.

Das Wiedersehen mit Connor und Aaliyah war in diesem Buch mein großes Highlight. Beide sind noch genauso wundervoll und liebenswert und aufrichtig gewesen wie in Band 2. Sie waren sowohl für Damian als auch für Stella da und haben die beiden so sehr gestützt. Außerdem waren sie wirklich süß zusammen! Und vor allem Connors und Damians Freundschaft hat mir sehr gefallen. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein und trotzdem ist es die perfekte Bromance. Ansonsten mochte ich auch Maple und Kevin sehr gerne. Die drei Stiefmütter hingegen waren mir in jeder Weise unsympathisch. Sie waren anstrengend und allesamt unglaublich gemein zu Stella. Allerdings war Katherine tatsächlich die Einzige, die zum Ende hin ein wenig besser wurde, auch wenn ich sie noch lange nicht mag. Und von Jeff will ich gar nicht erst reden, der war wirklich schrecklich!

Es ist vor diesem Buch unglaublich lange her gewesen, dass ich ein Buch von BCC gelesen habe. Deswegen hat der dritte Band der Compass-Reihe meine Aufmerksamkeit wieder geweckt und mich neugierig gemacht. Allerdings musste ich beim Lesen feststellen, dass die neuerem BCC-Bücher mich irgendwie nicht mehr so begeistern können wie die zuerst erschienen Bücher von ihr. Ich weiß gar nicht genau, woran es lag, aber Damians und Stellas Geschichte wurde im weiteren Verlauf immer enttäuschender. Ich bin anfangs noch unfassbar gut reingekommen und habe mich sofort wohlgefühlt im Buch und es genossen. Doch irgendwann gab es eine Wendung, die mir die Lust am Buch genommen hat. Allein schon die ganze Story an sich war mir ein wenig zu dramatisch und abgedreht. Die Stiefmütter und Kevins Lebensweise fand ich unfassbar anstrengend und Stella in all dem war auch nicht viel besser. Ich fand die Thematik des Buches unfassbar wichtig, genauso wie die Message. Stella hatte mit vielen Dingen zu kämpfen und war mal nicht diese perfekte schlanke Protagonistin, sondern ist „aus der Reihe“ getanzt“. Das fand ich richtig gut, weil BCC so viele tolle Werte damit vermittelt hat. Essstörung, Übergewicht, Selbsthass, Bodyshaming und noch so viele andere Dinge haben eine wichtige Rolle gespielt und BCC hat einem die Augen geöffnet. Ebenso hatte Damian mit vielen düsteren Dingen zu kämpfen, die mir das Herz gebrochen haben. Aber beide Charaktere haben es geschafft, ihre Dämonen nach und nach zu besiegen und an sich zu wachsen. Sie haben beide eine tolle Entwicklung durchlaufen! Zudem war auch die Beziehung der beiden an sich wirklich wundervoll. Sie hatten eine tiefe Verbindung, auch wenn es zu anfangs eine Forced Marriage war. Stella und Damian gehören einfach zusammen und waren so unglaublich intensiv. Gleichzeitig war mir das Drama in ihrer Beziehung und in ihrem gemeinsamen Leben doch ein wenig zu groß. Mit Jeff und einigen anderen Dingen hatte ich echt genug und war irgendwann nur noch genervt. Auch die ganzen Parallelen zu „Cinderella“ waren mir irgendwann ein wenig zu viel. Es war definitiv eine schöne Idee, aber dennoch ein wenig zu viel des Guten. Nichtsdestotrotz war das Ende wirklich sehr schön und hat mich lächeln lassen. Es war perfekt für Damian und Stella.

Fazit: abschließend gebe ich der Geschichte von Stella und Damian 3 von 5 Sternen. Es konnte mich leider längst nicht so begeistern wie andere Bücher von ihr, aber für zwischendurch war es ganz in Ordnung. Damian und Stella sind dennoch ein unvergessliches Paar.