Rezension

Nette Story über queere Selbstfindung

We fell in love in october -

We fell in love in october
von Inka Lindberg

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine ganz gute Young Adult-Liebesgeschichte über Lisa, die nach einem Zusammenbruch vor ihrer Ausbildung und ihrer kontrollsüchtigen Mutter nach Köln flüchtet. Dort kommt sie in einer WG unter, wo sie die attraktive Karla kennenlernt - und sich zu ihr hingezogen fühlt, obwohl sie eigentlich einen Freund hat. Erzählt wird aus Lisas Sicht und das relativ einfach. Es gibt viele gute Vergleiche, aber oft liest sich die Geschichte eher mäßig flüssig - was aber auch einfach daran liegen könnte, dass man vom Plot nicht völlig gefesselt wird. Der Fokus springt zwischen Liebesgeschichte und queerer Selbstfindung hin und her, wobei letzteres definitiv dominanter ist. Das ist zwar auch mal schön und Lisas Entfaltung wirkt durchaus authentisch, aber man hätte eben auch gern Karla besser kennengelernt, die ein ziemlich interessanter Charakter ist. Sie und die anderen Nebencharaktere sind relativ sympathisch, aber Lisa hingegen erscheint oft etwas langweilig und ihre Persönlichkeit kommt leider nicht so gut rüber. Genauso wie ihre Beziehung mit Max, die einem in der eher lustlos ausgeprägten Form generell etwas seltsam vorkommt. Die Liebesgeschichte mit Karla an sich passt aber ganz gut und es gibt einige schöne Momente, weshalb es umso mehr schade ist, dass das nicht weiter ausgebaut wird. Die Story ist alles in allem manchmal einfach nicht so packend, auch wenn Setting und Idee super sind und man vieles auch mögen kann. Insgesamt also ein ganz gutes Buch über Coming of Age und Queerness, das man durchaus lesen kann, aber irgendwie hätte da vielleicht noch ein bisschen mehr rausgeholt werden können.