Rezension

Nette Slice of Life-Reihe

Everyday Escape 1 -

Everyday Escape 1
von Shouichi Taguchi

Bewertet mit 3 Sternen

In „Everyday Escape“ von Shouichi Taguchi begleiten wir zwei Mitbewohnerinnen in ihrem Alltag. Die eine arbeitet als Mangaka, die andere ist arbeitslos – wie sie ihr Leben finanziert, bleibt zumindest in den ersten beiden Bänden offen. Beide Frauen sind Anfang 20, sehen aber deutlich jünger aus. Jeder Band startet mit einer schönen Farbseite und einem gezeichneten Inhaltsverzeichnis, das einen Überblickt gibt, welche „Escapes“ die Protagonistinnen erleben.

Das Schema ist eigentlich immer dasselbe: Die Mangaka wird, ob gewollt oder nicht, von der arbeitslosen Mitbewohnerin abgelenkt und kann so dem Job und der Erwachsenenwelt entfliehen. Taguchi hat die Beziehung der beiden nach dem klassisch japanischen Senpai-Kohai-Rollenbild gestaltet. Die eine lehrt und lebt vor, die andere lernt und blickt auf. Die verschiedenen Fluchten aus der Realität geschehen zum Beispiel durch gutes Essen oder Ausflüge, leider aber auch immer wieder mit Hilfe von Alkohol.

Der Zeichenstil ist sehr klar und realistisch und macht Lust, die gezeigten Orte selbst einmal zu besuchen. Es gibt auch sehr humorvolle Szenen, zum Beispiel wenn die Mitbewohnerin eine Offline-Zeit vorschlägt und das Handy der Mangaka per Post an sie selbst verschickt – so lange soll sie verzichten. Doch natürlich kommt gerade dann ein wichtiger Anruf, herrlich! Abgesehen davon fehlt dem netten Slice of Life-Manga jedoch so manches Mal die Tiefe.