Rezension

Interessanter Perspektivwechsel

Everyday Escape 1 -

Everyday Escape 1
von Shouichi Taguchi

Im Manga geht es um zwei Freundinnen, deren Alltag grundverschieden aussieht. Eine von ihnen arbeitet als Mangaka und stößt oftmals auf kreative Blockaden und Unlust an der Arbeit. Die andere ist arbeitslos und ist mit zu viel freier Zeit überfordert bzw. weiß meist nicht was sie sinnvolles tun soll. Die beiden Freundinnen beschließen zusammen dem Alltag zu entfliehen. In überschaubaren Kapiteln verfolgen wir episodenhaft die kurzen Alltagsausflüchte. Es beginnt mit einfachen Dingen wie z.B. einer Handyauszeit, bis hin zu größeren Ausflügen zum Beispiel einen Kurztrip in eine andere Stadt.

Dabei sind die kurzen Geschichten sehr anregend und inspirierend. Für meinen Geschmack wird leider etwas zu viel Alkohol getrunken, was ein leicht schiefes Bild von Alltags- oder Realitätsflucht erzeugt. Ansonsten war der Manga für mich als Leserin genau das: kurze Ausflüchte aus dem Alltag. Sehr süße Geschichten für Zwischendurch und einige witzige Anekdoten was die Konsequenzen dieser Ausflüchte betrifft. Einerseits finde ich den Anstoß für kleine Ausflüchte gut und man sieht z.B. auch bei der Mangaka, dass es ihr hilft wieder erholter und motivierter zu arbeiten. Andererseits haben mich auch ein paar Situationen gestört. Ich fand es schade, dass nur das Negative an den Situationen der beiden beleuchtet wurde. Die Mangaka arbeitet in ihrem Traumberuf, sieht aber vor lauter Stress davon gar nichts mehr. Die Arbeitslose hat Zeit sich selbst kennenzulernen und herauszufinden was sie machen möchte, verdrängt ihre Situation aber nur. Ich bin gespannt wie die beiden sich im zweiten Band entwickeln.

Instagram: @sandrasmangas