Rezension

Mir fehlt die typische King-Gänsehaut

Holly -

Holly
von Stephen King

Bewertet mit 4 Sternen

Privatermittlerin Holly Gibney bekommt einen Anruf einer Frau, deren Tochter Bonnie seit drei Wochen verschwunden ist. Da die Polizei nichts unternimmt, forscht Holly nach. Sie entdeckt, daß es in der Vergangenheit noch viele ungelöste Vermisstenfälle gibt. Die Spur führt zu einem Ernährungswissenschaftler, der den Spitznamen Mr. Meat trägt. Holly begegnet hier dem Schlimmsten, was man sich vorzustellen vermag...

Stephen King widmet "Holly", einer Figur aus der Mr. Mercedes - Serie, diesmal ein gleichnamiges Buch. Vorteilhaft ist es, auch diese Bücher zu kennen, denn Holly hat einige Erinnerungen an frühere Fälle. Man kann allerdings, wenn einem dies Verständnis nicht so wichtig ist, diesen Band auch als Einzelroman lesen. Holly ist eine sympathische Charaktere, die weiß, was sie will und zu ihrer Meinung steht. Auch in diesem Buch kann man sich über den typischen King-Stil freuen. Er schreibt leicht, auf seine ihm eigene, unbeschreibliche Art, die von Beginn an packt. Anders als bisher bekommt man es jedoch mit vielen kürzeren Kapiteln zu tun, was aber sehr praktisch ist, wenn man das Buch zur Seite legen muß. So findet man immer eine sinnvolle Stelle dafür und muß sich nicht mittendrin los reißen. In diesem Buch geht es auch um Corona und die dadurch entstandenen Spaltung der Bevölkerung, Einschränkungen und Impfungen. Da die Geschichte zu dieser Zeit spielt, macht es natürlich Sinn, dies einfließen zu lassen. Jedoch hat King es meiner Meinung nach damit etwas übertrieben. Weniger davon hätte auch gereicht. Auch wenn das Buch an manchen Stellen etwas unappetitlich herüber kommt, stellte sich bei mir nicht die gewohnte Gänsehaut ein. Dafür fehlte mir einfach der Gruseleffekt im Stil seiner ersten Romane.