Rezension

Man on the Mars

Der Marsianer - Andy Weir

Der Marsianer
von Andy Weir

Bewertet mit 3 Sternen

Als die Besatzung der aktuellen Marsmission in einen Sturm gerät, muss es schnell gehen. Alle zurück ins Schiff lautet die Devise. Doch Mark Watney wird von einer Antenne getroffen und durch eine Verkettung unglücklicher Umstände von seinen Kameraden für tot gehalten. Um nicht ebenfalls zu sterben, verlässt der Rest der Crew den Mars in letzter Minute und so findet sich Mark vollkommen allein auf einem lebensfeindlichen Planeten wieder. Doch Mark ist ein findiger Bursche und er macht sich sofort daran, sein Überleben zu planen, auch wenn es erstmal ziemlich aussichtslos scheint.

Nachdem mich Weirs aktueller Roman "Der Astronaut" sehr gut unterhalten hat, musste ich mich auch am Klassiker "Der Marsianer" versuchen. Doch leider hat diese Story meinen Geschmscack nicht ganz getroffen.

Der Plot ist natürlich äußerst spannend aber die Umsetzung hat meines Erachtens viel Potential zerstört. Wir lesen Marks Logbucheinträge in denen er mit vielen technische Details über seine Pläne und sein Tagwerk berichtet. Sein Optimismus und sein Humor kommen dabei zwar gut rüber, aber mir fehlte Emotion und Tiefe. Was man in ein Logbuch schreibt, ist halt nicht das, was man real erlebt und fühlt. Beispielsweise kommt erst nach mehreren Tagen mal ein Nebensatz an die Familie. So war mir Mark Warney zu cool, zu smart und zu glatt.

Auch Atmosphäre hätte ich gerne ein bisschen mehr gehabt. Anschauliche Beschreibungen des Planeten, der Wohnkuppel oder des Weltraums gibt es kaum. Mark ist kein Ästhet, dass er nur die praktischen Dinge beschreibt macht vollkommen Sinn, aber so beschränkt sich Weir mit der gewählten Erzählform der Logbucheinträge gleich doppelt.

"Der Marsianer" ist eine spannende Science-Fiction-Abenteuergeschichte, die mir persönlich leider zu technisch und zu glatt war. Mich hätten die Emotionen in dieser Ausnahmesituation mehr interessiert, als der Umbau diverser technischer Gerätschaften. Weirs trockener Humor rettet viel, aber ganz überzeugen konnte er mich diesmal nicht.