Rezension

man leidet mit

Finstere Orte
von Gillian Flynn

Bewertet mit 4 Sternen

~~Libby Day war erst 7 Jahre alt, als sie schreckliches erleben musste. Ihre Mutter und die beiden älteren Schwestern wurden ermordet. Sie selbst hat überlebt und aufgrund ihrer Zeugenaussage kam ihr 15-jähriger Bruder Ben ins Gefängnis. Doch ist er wirklich der Mörder. Schon früh gab es Zweifel. Nun, 24 Jahre später, wird der mittellosen Libby (ihr Geld aus diversen Spendenfonds und Buchverkauf ist inzwischen aufgebraucht) die Mitarbeit in einem "Kill-Club" angeboten. In diesem Club gilt das Interesse an besonderen Verbrechen, auch das an Libbys Familie gehört dazu. Erstmals wird sie wieder intensiv mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Libby selbst wurde, nachdem sie keine näheren Angehörigen mehr hatte, von einer Pflegestelle zu anderen weitergereicht. Sie war ein verstörtes, störendes und zerstörendes Kind. Nirgendwo blieb sie lange. Auch als Erwachsene ist sie lebensuntüchtig. Aufgrund des für sie angelegten Spendenfonds lebte sie einfach so in den Tag hinein. Jetzt, nachdem das Geld aufgebraucht ist, muss sie ihr Leben selbst in den Griff bekommen.

Die Geschichte, wie eine traumatisierte junge Frau mit ihrem Leben zurechtkommt, ist schon interessant genug. Doch was geschah in der Mordnacht wirklich. Wenn Ben nicht der Mörder ist, ist dieser immer noch auf freiem Fuß.

Obwohl Libby nicht gerade sympathisch beschrieben wird, leidet man mit.