Rezension

Man fühlt Frankreich!

Mittwochs am Meer -

Mittwochs am Meer
von Alexander Oetker

Bewertet mit 4 Sternen

Maurice, der für seine Arbeit lebt, fährt für einen neuen Auftrag einmal die Woche in die Bretagne. Dort begegnet ihm in einem kleinen Hotel eine hübsche Angestellte, für Maurice ist es wie die Liebe auf den ersten Blick. Und diese Frau schickt ihm kurze Zeit später einen Gedichtband mit einer Nachricht. Die beiden beginnen eine leidenschafliche Affäre und genießen das Leben in vollen Zügen, immer Mittwochs. Doch Dominique ist verheiratet.

Dieser Sommerroman ist in einer sehr bildhaften, leichten und malerischen Sprache geschrieben. Von Anfang an hat mir sehr gefallen wie der Autor das Flair der Bretagne rüber gebracht hat! Anfangs hat sich die Handlung für mich etwas in die Länge gezogen, es war viel von Maurice Arbeit und dem Auftrag die Rede. Dann jedoch wurde es fast märchenhaft und sehr romatisch, als Maurice den Brief und den Gedichteband erhält, stellenweise hat es mich hier etwas an die Liebesromane von Niccolas Barreau erinnert. Ab diesem Moment hat mich das Buch sehr in seinen Bann gezogen. Wirkte die Liebesbeziehung der beiden Protagonisten anfangs noch etwas oberflächlich und zu romantisierend, bekommt das Buch dann nach und nach, durch viele Gespräche der beiden, immer mehr Tiefe! Das Buch ist sehr intensiv geschrieben, man merkt den beiden ihr sexuelles Verlangen in jeder Zeile an, aber auch die Bretagne und das Flair dieses wilden, zerklüfteten Frankreichs wird ganz besonders intensiv eingefangen und dargestellt. Dies beginnt mit der Beschreibung und den Charakterzügen der bretonischen Bevölkerung, geht über Ausflüge zum berühmten Küstenstädchen St. Malo und dem Mont-Saint-Michel und endet mit edlen Weinen und landestypischem Essen, das einem schon bei der Beschreibung das Wasser im Mund zusammen laufen lässt! Ich war als Kind und junge Jugendliche mit meinen Eltern und Geschwistern in der Bretagne zum Urlaub machen und die Erinnerungen an diesen wahnsinnig schönen Küstenabschnitt hatte ich sofort wieder vor Augen! Im Nachwort betont der Autor nochmal die Liebe zur Bretagne und dies ist auch im Buch in jeder Zeile zu spüren!

Die Protagonisten fand ich anfangs noch ziemlich blass gezeichnet, aber durch die Gespräche und das Kennenlernen der beiden, bekommen auch die Personen mehr Tiefe. Die Handlungen und die Gefühle der beiden sind nachvollziehbar geschrieben worden.

Fazit: Anfangs noch stellenweise etwas langatmig und oberflächlich, bekommt das Buch schnell immer mehr Tiefe und Intensität und hat mich dann ganz in seinen Bann gezogen. Besonders gelungen fand ich auch das Bretagne-Flair!