Rezension

Mailänder Morde

Tödliches Requiem - Paolo Roversi

Tödliches Requiem
von Paolo Roversi

Der Mailänder Journalist Enrico Radeschi wird in der Pariser Metro von einem Mann mit einer Waffe bedroht. Wie konnte es so weit kommen? Und was macht Radeschi in Paris?

Vor der Mailänder Scala wird der rote Teppich ausgerollt. Alles was Rang und Namen hatt trifft sich zur Premiere von Aida. Nicht nur der Bürgermeister von Mailand gehört zu den Gästen, sondern auch sein Freund, der erste Bürger von Paris: Guillaume Deveuze. Nach der Inszenierung waren die Berümtheiten zu einem Galadinner geladen. Das wird für die Polizei ein langer Abend werden.

Währenddessen sitzt Radeschi in einer Buchhandlung und soll eine Laudatio auf einen jungen, unbekannten Autor halten, die ziemlich daneben geht. Dort lernt er die schöne Französin Nadia kennen und lädt sie zum Essen ein. Plötzlich gibt es einen Stromausfall, der die ganze Stadt lahmlegt.

In einem Imbiss erfährt Radeschi , dass ein großes Tier kurz nach dem Stromausfall umgekippt war. Er macht sich auf den Weg zum Park-Hyatt-Hotel, wo sich die halbe Questura versammelt hat. Dort erfährt er von Vicequestore Sebastiani, dass Bürgermeister Senio Biondi Tod zusammengebrochen war. Alle Versuche ihn zu retten, schlugen fehl. War es ein Unfall oder Mord? Hatte Biondi mit seinem radikalen Umweltschutzprogramm jemanden auf die Zehen getreten? Radeschi fängt an zu ermitteln und erhält Hilfe von unerwarteter Seite . Hat der Stomausfall etwas mit dem Tod von Biondi zu tun? Als kurz darauf ein weiterer Mord geschieht, steht die Mailänder Polizei Kopf.

Nachdem ich von Paolo Roversis erstem Roman so begeistert war, freute ich mich sehr, auf seinen zweiten Krimi um den sympatischen Journalisten Enrico Radeschi. Leider konnte er mit dem ersten Buch nicht mithalten, denn der italienische Zauber, den ich so geliebt habe, habe ich hier leider nicht gespürt. Der Plot war aber gut durchdacht und stimmig. Handwerklich ist es ein solider Krimi, mit passendem Ende. Das Cover, mit seinen Gelb- und Orangetönen finde ich sehr ansprechend. Die Überschriften der Unterkapitel als eine Art Playlist zu gestalten, fand ich sehr originell. Es wäre schön gewesen, wenn die Kapitelüberschriften übersetzt worden wären, denn nicht jeder ist der italienischen und französischen Sprache mächtig.

Alles in allem ist "Tötliches Requiem" von Paolo Roversi ein gut durchdachter Krimi, dem leider der Zauber des ersten Romans fehlt. Aber lesen sollte man ihn trotzdem.