Rezension

Magisch!

Die Legende vom letzten Bücherjäger -

Die Legende vom letzten Bücherjäger
von Diana Menschig

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzmeinung: ''In dem Moment sind wir in der Geschichte. Wir sind die Geschichte. Unsere Gefühle sind wahrhaftig, echt!''
Eine Geschichte voller Magie und Macht, die zeigt, wie kostbar Bücher und Wörter sind.

''Papier. Einband, Tinte, Schrift auf Seiten. Mit diesen Zutaten können grundsätzlich alle Menschen Bücher herstellen. Aber den Büchern im Anschluss die Magie zuzufügen, das ist nur buchmagisch Begabten vorbehalten.''

In Brück, einem Ort, der nur in der Fantasie existiert, sind Bücher das größte Verbrechen - 

Bücher sind verboten und sollen vernichtet werden. Der Grund dafür ist, dass sie Geheimnisse bergen. Niemand darf diese wissen. Deshalb gibt es auch die Bücherjäger, wie Jelto einer ist. Er hat die Fähigkeit, jedes Buch aufzuspüren, um es zu vernichten.  Als er eines Tages ein besonderes Buch findet, muss er sich entscheiden, ob er seinem Herzen oder seiner Pflicht folgt. Eine Entscheidung, die sein Schicksal für immer verändern wird.

Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt, vor allem durch die wunderschöne Karte, die mir die Welt von Brück nähergebracht hat. Ich konnte mir die Orte und Ereignisse so gut vorstellen, als wäre ich selbst dabei. Die Karte war ein echter Schatz. Auch das Personenregister war eine tolle Idee, um die vielen Charaktere und ihre Beziehungen besser zu verstehen. Es hat mir geholfen, mich in die Geschichte einzufühlen.

''Das Gute daran, in diesem Viertel unterwegs zu sein, war die Aussicht darauf, von einem der Dächer den Sonnenaufgang zu genießen. Von hier oben hatte er einen grandiosen Blick nach Süden über die Meeresbucht mit dem Hafen und den beiden Leuchttürmen sowie auf die östlich liegende Burg, hinter der es bereits orangerötlich schimmerte.''

Ich war begeistert von den anschaulichen und lebhaften Schilderungen der Taschendrachen und der anderen Wesen, die in dieser Geschichte vorkommen. 

''Jelto folgte dem Weg nach rechts bis zum Hoftor, das offen stand. Ein Schwarm Taschendrachen, schillernd wie ein Regenbogen, sauste plötzlich im Sturzflug über ihn hinweg. Der Wind trug ihr Zwitschern und Knurren davon. Über ihnen spannte sich der blaue Himmel, der nach einem kräftigen Regen am Vormittag aufgerissen war.''

Auch die Idee, dass Bücher eine Bedrohung darstellen, fand ich sehr originell und spannend umgesetzt. Die Geschichte und ihre Botschaft haben mich sehr berührt, mich in den Bann gezogen hat. 

''Die Geschichte in den Büchern mögen erfunden sein. Doch die Empfindungen beim Lesen, die sind echt, oder nicht? Wir fühlen mit den Figuren, sehen durch ihre Augen, spüren die Meeresbrise, die ihnen ins Gesicht bläst, riechen den Gestank der Algen. In dem Moment sind wir in der Geschichte. Wir sind die Geschichte. Unsere Gefühle sind wahrhaftig, echt!''

Eine faszinierende Geschichte, die mit ihrer Fantasy und ihren zahlreichen Feinheiten begeistert.