Leider nur durchschnittlich
Bewertet mit 3 Sternen
Gestaltung
Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich finde es ansprechend und schön gestaltet. Zudem passt es zu dem Inhalt und zu dem Titel der Geschichte. Das Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und meine Neugier geweckt.
Schreibstil
Die Autorin hat einen Schreibstil, der mir das Lesen leider nicht besonders leicht gemacht hat. Die Sätze sind häufig so sehr verschachtelt, dass ich ihren Sinn erst nach mehrmaligem Lesen vollständig erfassen konnte. Außerdem fehlt mir vor allem die Bildhaftigkeit. Sehr oft ist das Geschehen nicht so bildlich beschrieben, wie ich es mir wünschen würde, sodass ich keine eindeutigen Bilder vor Augen habe. Der Einstieg ins Buch fiel mir aufgrund des Schreibstils nicht leicht. Es war weder angenehm noch fesselnd zu lesen. Außerdem bin ich leider erst nach 300 (wohlgemerkt von insgesamt 459!) gelesenen Seiten ansatzweise in der Geschichte angekommen und konnte mich mit dem Schreibstil anfreunden, was leider sehr gegen dieses Buch spricht. Es gefällt mir gar nicht, dass die Autorin aus einer allwissenden Sicht schreibt. Die Perspektive wird nicht nur sehr häufig gewechselt, womit ich zu Beginn ebenfalls einige Probleme hatte, sondern der Leser ist auch noch immer nur "von außen" dabei. Es wird fast nie nur eine Figurenperspektive eingenommen, sondern häufig ein Gemisch aus allen.
Handlung
Die Handlung konnte mich leider nicht von sich überzeugen. Der Anfang war nicht fesselnd und hat mich leider nicht gepackt. Leider muss ich sagen, dass ich mich die ersten 300 Seiten mehr durch das Buch gezogen habe, anstatt das Lesen zu genießen. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum diese Reihe so sehr gehyped wird. Die Handlung war meiner Meinung nach sehr typisch und unfassbar vorhersehbar. Es war größtenteils so offensichtlich, was ich richtig schade finde. Es gab nur wenige Ereignisse, die mich überraschen konnten, weswegen mich die Handlung nicht stark fesseln konnte. Ich finde das Worldbuilding nicht ausreichend ausgearbeitet. Einige Stellen haben mich mehr verwirrt, anstatt mir ihren Zauber zu vermitteln. Insgesamt hat die Handlung zwar mein Interesse geweckt und ich hätte es gerne so sehr gemocht, wie all die anderen begeisterten Stimmen, aber irgendwie konnte mich der erste Band einfach nicht vom Hocker reißen. Die Idee der Handlung gefällt mir zwar, aber die Umsetzung hat es mir nicht leicht gemacht, den Inhalt zu mögen. Ich habe mich oft "zu alt" für das Buch gefühlt, obwohl ich erst 22 bin.
"Wen der Rabe ruft" ist ein solider erster Band, der leider zu lange braucht, um an Fahrt aufzunehmen, dennoch bin ich auf die Folgebände gespannt.
Charaktere
Die Figuren sind mir leider alle fremd geblieben. Ich konnte mich in keinen der Protagonisten hineinversetzen. Aufgrund der Perspektive konnte ich zu keiner Figur Nähe aufbauen und sie sind mir stets fern geblieben. Sie erschienen mir unnahbar und ich wurde als Leserin nicht in das Geschehen, die Handlungsentscheidungen oder Gedankengänge der Charaktere miteinbezogen. Leider finde ich die Charaktere blass, obwohl die Autorin einige Informationen zu ihnen eingebaut hat. Sie konnten leider keine Sympathiepunkte bei mir sammeln, da sie nicht lebendig, sondern eintönig wirken.
Fazit
Solider Reihenauftakt, der mich nicht ganz von sich überzeugen konnte. Der Schreibstil gefällt mir leider nicht so gut, da er das Lesen nicht angenehm macht. Es war häufig verwirrend. Die Handlung ist viel zu langatmig und konnte mich bis zum Schluss nicht packen. Trotz meiner Kritikpunkte bin ich jedoch auf die Folgebände gespannt.