Rezension

Leider eine große Enttäuschung....

Amy & Matthew - Was ist schon normal? - Cammie McGovern

Amy & Matthew - Was ist schon normal?
von Cammie McGovern

Inhalt: Die Geschichte einer großen Liebe, die sich gegen alle Widerstände behauptet... Die 17-jährige Amy ist ein besonderes Mädchen. Sie kann nicht sprechen und nicht ohne Hilfe laufen. Aber sie ist unglaublich klug und wahnsinnig hübsch – zumindest in den Augen ihres Klassenkameraden Matthew, der auch nicht so ist wie die anderen. Vor allem mit Nähe hat Matthew ein Problem. Doch genau die sucht Amy, die genug davon hat, wie ein rohes Ei behandelt zu werden. Im letzten Jahr der Highschool beschließt sie, dass das Leben jetzt beginnen muss. Und sie verliebt sich in den sensiblen Matthew. Dann aber begeht sie auf dem Abschlussball einen verhängnisvollen Fehler und verletzt Matthew zutiefst. Wird er ihr verzeihen?

-Amy&Matthew-
eine Liebe die sich immer wieder selbst Stolpersteine legt....

Dies ist ein Buch, dass mich nicht von seiner Gestaltung angesprochen hat - es war die Beschreibung vom Inhalt, die mich wenigen Worten überzeugt hat, sodass das Buch bei mir einziehen musste. Gleich zu Anfang muss ich euch Lesenasen jedoch mitteilen, dass ich eher enttäuscht statt begeistert zurückgelassen worden bin!

Dreh und Angelpunkt der Geschichte sind die beiden Teenager Amy&Matthew. Für beide beginnt das letzte Jahr an der Highschool und diese Zeit wollen sie nutzen, zumindest einer von ihnen. Denn Amy reicht es, sie möchte nicht mehr wie ein zartes Pflänzchen behandelt werden, dass jeden Moment den Kopf hängen lassen könnte. Amy kann nicht laufen, sprechen und ist irgendwie so gar nicht normal, aber Amy ist schlau und schon gar nicht so blöd, um ihre Zeit nicht sinnvoll zu nutzen und möchte endlich leben und ein Teil der Gesellschaft werden. Doch wie, wenn alle einen weiten Bogen um sie machen und er ein Zettel auf der Stirn zu kleben scheint, der alle davor warnt Freundschaft mit ihr zu schließen? Und hier kommt Matthew ins Spiel. Dieser hat zwanghafte Gedanken und muss sich ständig die Hände waschen, überall sieht er Gefahren und Keime - Nähe, ist etwas das Matthew nicht nur abschreckt, sondern in vollkommene Panik versetzt. Trotzdem finden die beiden einen Weg und aus Freundschaft scheint mehr zu werden, doch ein Fehler scheint alles zu zerstören. Gibt es Hoffnung oder gar eine 2.Chance?
Erwartet habe ich eine einfühlsame Liebesgeschichte, die Probleme von Körper und Seele mit Freundschaft und Liebe verwebt...schon nach den ersten Kapiteln war mir klar, dass Amy so gar nicht die Protagonistin ist, mit der ich gerechnet habe. Viele ihrer Taten waren einfach naiv - als hätte sie die Augen geschlossen und wäre blindlings durch die Straßen gelaufen, ohne Rücksicht auf sich oder gar andere Menschen zu nehmen. Sie hat mich wahrlich in den Wahnsinn getrieben und wo anfangs noch ihre kleinen Essays Verständniss und Bewunderung hervorgerufen haben, war später nur noch ein Kopfschütteln für sie drinne, am liebsten hätte ich sie geschüttelt. Matthew war mir weitaus symphatischer und seine Entwicklung hat mir sehr gefallen! So ist er zu Beginn ein Außenseiter, da seine Zwänge die Oberhand gewinnen und die krankhafte Angst vor Keimen und Nähe ihn von der Welt um sich herum abschirmen. Zusammen mit Amy bekämpft ihr diese Angst, nicht gänzlich, aber genau so ist das Leben. Solche Dinge lässt du niemals ganz hinter dir, aber du akzeptierst sie und findest Wege um sie auszublenden und zu kontrollieren. Die Liebesgeschichte die ich mir erhofft habe blieb aus, denn die Gefühle kamen nur wie ein Windhauch vorüber, der einen kurz streift und dann verweht. Das traurigste daran war, dass Amy die ganze Stimmung ins negative umgekehrt hat und jegliche Gefühle mit einem egoistischen verhalten zerstörte und der arme Matthew sehr verletzt wurde und doch im Kern zu gut ist, um Amy einen Vorwurf darauß zu machen...
Der Rest der Geschichte hat sich gezogen und mir leider gar nicht zugesagt, die Richtung in die es plötzlich ging - hat meiner Meinung nach nicht nur mich als Leser, sondern auch die Protagonisten verloren stehen lassen. Alles geriet außer Kontrolle und ich habe mich beim Lesen gar nicht mehr wohl gefühlt. Der Schreibstil an sich ist wie eine Achterbahnfahrt, man genießt die Höhepunkte, die es durchaus gibt und dann geht plötzlich die Puste aus und alles sinkt Tiefer und das Ende steht dir gegenüber...