Rezension

Landleben versus Stadtleben

Mühlensommer -

Mühlensommer
von Martina Bogdahn

Bewertet mit 4 Sternen

Maria ist mit Freunden und ihren beiden Teenagertöchtern auf einer Wanderung in den Bergen als sie ihre völlig aufgelöste Mutter am Telefon hat. Der Vater hatte einen schweren Unfall, man weiß nicht ob er es schafft und sie kann den Hof mit den Tieren und der dementen Schwiegermutter nicht allein lassen. Maria macht sich sofort auf den Weg um zu helfen. Der Ort ihrer Kindheit hat sich verändert, von der Landwirtschaft lässt sich nicht mehr gut leben. Schmerzhaft erfährt sie dieses als sie bei der Tierärztin anruft, damit sich diese um die fiebernde Muttersau kümmern soll. Der Arztbesuch ist teurer als die Sau und ihre Ferkel zusammen. Während Maria mit ihrer Oma Äpfel schält erinnert sie sich an ihre Kindheit, an die harte Arbeit, die sie und ihr Bruder Thomas verrichten mussten, während ihre Schulkameraden die Sommer im Urlaub oder im Freibad verbrachten. Als Thomas aus seinem abgebrochenem Urlaub zurückkehrt, mit dem sie sich vor Jahren zerstritten hat, brechen alte Familienkonflikte wieder auf. Da Maria in der Stadt als alleinerziehende Mutter ein erfolgreiches Leben führt haben die Eltern Thomas den Hof übertragen wollen. Die Eltern wollte den Hof erhalten, haben jedoch ohne Absprache mit ihren Kindern eine Lösung gesucht. Seitdem gab es Funkstille zwischen den einst so innigen Geschwistern. Und nun weiß man nicht, ob der Vater wieder zurück kommt.
Die Vor- und Nachteile des Landlebens werden in diesem Familienromans sehr gut beschrieben. Das Landleben wird nicht als Idylle geschildert, die harte Realität, die viele Arbeit, aber auch die Zufriedenheit über das Erreichte und der Zusammenhalt der Gemeinde sind Thema der Handlung. Maria merkt, wie gut ihr dieser Mühlensommer tut, aber will sie dafür ihr Stadtleben aufgeben?