Rezension

Bauernhofgeschichten mit persönlichen Erinnerungen verknüpft

Mühlensommer -

Mühlensommer
von Martina Bogdahn

Bewertet mit 5 Sternen

Einiges hat die Autorin Martina Bogdahn mit der Protagonistin Maria aus ihrem Roman „Mühlensommer“ gemeinsam. Auch sie ist aufgewachsen auf einem Bauernhof mit einer einsam gelegenen Mühle und hat sich als junge Erwachsene für ein Leben in der Stadt entschieden.

In der Geschichte ist Maria mit ihren beiden Töchtern für ein paar Tage unterwegs um abzuschalten und das Stadtleben mal hinter sich zu lassen, als sie um Hilfe auf den elterlichen Bauernhof gerufen wird, weil der Vater im Krankenhaus liegt. So findet sie sich mit ihren Mädchen bald auf dem Hof ihrer Kindheit wieder, um nicht nur die Tiere zu versorgen, sondern sich auch um die demente Großmutter zu kümmern. Natürlich kommen viele Erinnerungen hoch, die wie kleine Geschichten immer wieder auftauchen.

Martina Bogdahn hält die Balance zwischen Gegenwart und Vergangenheit sehr gut. Sie macht deutlich, wie schwer die Arbeit auf einem Bauernhof ist, worauf auch verzichtet werden muss, um allen Aufgaben gerecht werden zu können. Das ist natürlich eine große Herausforderung für Maria und ihre Töchter, die sich aber nicht unterkriegen lassen wollen und auch viel Schönes erleben.

Besonders gut haben mir die Rückblicke in Marias Kindheit gefallen. Die kleinen Geschichten haben mich so an das Buch gefesselt, dass ich es kaum beiseitelegen mochte. Liebe und Herzblut der Autorin sind in ihren Erzählungen, die zum Teil auch ihre eigenen Erinnerungen sind, deutlich spürbar.

„Warmherzig und humorvoll“, dieser Beschreibung zum Roman kann ich mich anschließen, auch wenn die Autorin nicht Halt gemacht hat in der Beschreibung von Dingen, die vielleicht brutal klingen, aber zur Realität gehören. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich fühlte mich bei vielen der kleinen Erzählungen in die Ferienzeit meiner Kindheit zurückversetzt, die ich bei meinen Großeltern auf dem Land verbracht habe.