Rezension

Konnte mich leider nicht vollständig überzeugen

Das Erbe der Dschinn -

Das Erbe der Dschinn
von J. R. Kerscher

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Mitglied der sieben Herrscherfamilien wird ermordet, worauf die Todesstrafe steht. Will Vespertilio von der Kriminaleinheit für spezielle Verbrechen wird beauftragt, den Fall zu lösen, sticht dabei aber in ein Wespennest.

Der erste Band der Dark-Fantasy-Reihe beginnt interessant. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven: Will, der auf verschiedene Weise selbst mit den Herrschenden verbunden ist und psychische Probleme hat, Cassandra „Cassie“ Lavin, Mitglied der wichtigsten Herrscherfamilie, die sich nur ungern an Konventionen hält, und deren Mutter selbst ein Verbrechen begangen hat, was ihr beides Probleme beschert, und Anthony Merele, der aus einem anderen Land stammende Kriminelle, der in prekären Verhältnissen lebt, aber auch besondere Fähigkeiten hat. Die Schicksale dieser Drei werden im Laufe des Romans immer mehr miteinander verwoben. Mir gefällt gut, dass aus der Sicht so unterschiedlicher Charaktere erzählt wird. Ich mag es auch, dass jede:r von ihnen mit eigenen Problemen behaftet ist, die die jeweiligen Handlungen beeinflussen.

Mit der Welt tat ich mir zunächst etwas schwer, denn man wird einfach hineingeworfen, und die vielen Namen von Orten oder Ländern (was was ist, ergibt sich erst nach und nach) fand ich verwirrend. Mir hätte eine Karte gut gefallen und bei der Orientierung geholfen. Sprachlich empfand ich es manchmal etwas holprig.

Leider hat mich die Geschichte im späteren Verlauf mehr und mehr verloren, die Charaktere, vor allem die Antagonisten, bleiben zu oberflächlich, ebenso das Geschehen, das mir persönlich zu actionreich, und manchmal zu übertrieben dramatisch wird. Wo ich es zunächst spannend fand, hat es mich später ermüdet, und einige Handlungen konnte ich nicht so recht nachvollziehen. Am Ende hatte ich leider keine Lust mehr, weitere Bände zu lesen.

Hat mich der Roman zunächst gefesselt, hat er mich leider im späteren Verlauf nicht mehr packen können, zu oberflächlich, zu actionreich, zu überzogen wurde das Geschehen, und vor allem die Antagonisten haben mich nicht überzeugen können. Ich vergebe knappe 3 Sterne.