Rezension

Komplexer, spannender Fantasyroman

Die Schwarze Königin -

Die Schwarze Königin
von Markus Heitz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Ein Busausflug nach Prag entwickelt sich anders, als Len es erwartet hat. Denn kaum dort angekommen, mehren sich die seltsamen Vorkommnisse und irgendjemand scheint es auf ihn abgesehen zu haben. Der Grund: Len ist angeblich ein Drăculești und der letzte lebende Nachfahre von Vlad II. Dieser war ein gefürchteter Gegner der Vampire und hat der Schwarzen Königin bei ihrem Kampf gegen sie zur Seite gestanden. Die Vampire fürchten, dass durch Len nun auch die Schwarze Königin zurückkehren wird, was sie unbedingt verhindern wollen. Und so wird Len kurzerhand in einem fremden Land zum Gejagten.

Meine Meinung:

Wie kaum ein Zweiter beherrscht es der deutsche Fantasy-Autor Markus Heitz, den Leser in eine selbst geschaffene Fantasiewelt zu entführen, was er in „Die schwarze Königin“ erneut unter Beweis stellt. Dieses Mal wird Fiktion in unsere reale Welt eingebettet. Der Schreibstil ist gewohnt atmosphärisch und wortgewandt, sodass die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Gelesen wird das Hörbuch von Sprecher Uve Teschner, der einen grandiosen Job macht und den Hörer schon nach wenigen Seiten in seinen Bann zieht.

Die Handlung des Buches spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Im Zentrum des gegenwärtigen Handlungsstrangs steht der sehr sympathische Len, der eigentlich nur eine Busreise unternehmen will, jedoch unfreiwillig in einen Kampf gegen die Vampire hineingezogen wird. Ich mochte ihn sehr, auch wenn er stellenweise völlig unbedarft, beinahe naiv an die Sache herangeht. Man muss ihm aber zu Gute halten, dass er auch überhaupt nicht weiß, wie ihm geschieht und in welcher Gefahr er sich befindet und dass er im Laufe des Buches über sich selbst hinauswächst. Der zweite Handlungsstrang des Buches entführt den Leser ins Mittelalter. Dort begleitet er Königin Barbara von Cilli und Vlad Dracul, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Vampire in Transsilvanien und der Walachei auszurotten. Die Erzählungen, die zum Teil auf wahren Begebenheiten beruhen aber natürlich mit viel Fantasy ausgeschmückt wurden, sind sehr authentisch und zugleich fesselnd.

Der Plot des Buches ist insgesamt gut durchdacht, aber sehr komplex. Die stetigen Wechsel zwischen den Zeitebenen sorgen für jede Menge Cliffhanger und Spannung, gleichzeitig muss man als Leser aber auch aufmerksam bleiben, um die Zusammenhänge zu erfassen. Das Ende beantwortet viele Fragen, macht aber gleichwohl neugierig auf das was da kommen könnte.

Fazit:

Sehr komplexer, aber spannender Fantasyroman mit tollen Charakteren. Nichts für zwischendurch, aber definitiv lesens- bzw. hörenswert!