Rezension

Klasse Idee, tolle Story, lediglich die Umsetzung ist nicht so ganz gelungen!

Ananda - Beta - Rachel Cohn

Ananda - Beta
von Rachel Cohn

Demesne ist eine Insel, unabhängig vom Mainland, auf der nur die Reichsten und Angesehensten Menschen der ganzen Welt leben können. Die Luft ist dort reiner als sonst wo, die Lanschaft schöner und sogar was Wasser besser. Die Menschen die dort leben werden von einer starken Zufriedenheit ergriffen und geben sich daher nicht mehr mit menschlichen Arbeitskräften ab, sondern lassen Klone für sich arbeiten, die keine Gefühle, keine Rechte und keine eigene Meinung haben. Elysia ist so ein Klon. Sie ist eine Teen-Beta. Ein geklonter 16jähriger Teenager, der von ihrer Familie gekauft wird um zu deren Unterhaltung zu dienen. Zunächst einmal läuft alles wie es sein soll, bis Elysia plötzlich entdeckt, dass sie Essen schmecken kann, eigene Gefühle hat und sich sogar verlieben kann. Ab da ist ihr Leben in Gefahr, denn solche defekten Klone darf es nicht geben, sie werden vernichtet ...

Bei diesem Buch handelt es sich um eine weitere Dystopie, von denen es derzeit ja nur so wimmelt in den Buchhandlungen. Die Autorin hat sich hier allerdings ein Szenario ausgedacht, dass nicht alltäglich ist, das macht dieses Buch schon einmal etwas besonders.
Als Leser hat mich das ganze beschriebene Szenario schon sehr gefesselt, obwohl ich es mir eigentlich nicht so recht vorstellen konnte und doch zwischendurch immer viele Fragen hatte, die auch bis zum Schluss unbeantwortet blieben. Aber gut, da dies der erste Teil von dreien ist, die noch folgen sollen, will ich dies hier nicht zu sehr bemängeln, ein wenig Antrieb sollte schon noch vorhanden sein die Fortsetzungen zu lesen. Trotzdem hätte ich mir zur einen oder anderen Aussage doch ein wenig mehr Information gewünscht, einfach um sich auf dieses Szenario besser einlassen zu können und es besser verstehen zu können. Die meisten Fakten bekam der Leser durch Elysia mitgeteilt, die sich als neuerschaffener Klon selbst alle wichtigen Details von ihrem Speicherchip beschaffen musste. Insgesamt wirklich Elysia als Hauptfigur in diesem Buch aber eher unnahbar und unwirklich. Natürlich, sie ist ein Klon, der zunächst einmal keine Gefühle hatte und erst einmal lernen musste damit umzugehen, aber umso mehr hätte ich mir gewünscht, diesen Teil als Leser mehr mitzuerleben zu dürfen und nachvollziehen zu können. Das kam mir alles ein wenig zu kurz, ich hatte eher den Eindruck, als bekomme ich die Information einfach so vorgekaut und alles wichtige einfach vorgesetzt, ob nachvollziehbar oder nicht. Hier wünsche ich mir für die Fortsetzungen auf jeden Fall ein wenig mehr. Mehr Gefühle, mehr Nachvollziehbarkeit, ich möchte das Schicksal und vor allem die Entwicklung der Hauptfiguren miterleben dürfen, nicht vorgesetzt bekommen.

Trotz der großen Kritik hat es mir im Großen und Ganzen aber ganz gut gefallen und ich werde den zweiten Band auf jeden Fall ebenfalls lesen. Klasse Idee also, nur an der Umsetzung hat es für mich ein wenig gehapert. Sehr gute drei Punkte mit Tendenz zum vierten.