Rezension

Kirschfieber

Kirschfieber -

Kirschfieber
von Madita Tietgen

Bewertet mit 5 Sternen

„Kirschfieber“ ist der siebente Band aus der Irland-Reihe-Reihe „Cider bis Liebe“. Die Einzelbände sind in sich abgeschlossen und können somit eigenständig gelesen werden. Man trifft in den Folgebänden viele Protagonisten aus den anderen Bänden. Ich kann wirklich alle empfehlen, sie sind einfach Klasse.

 

Zum Inhalt: Es geht um Cherry und Fergus. Cherry ist eine aufsteigende Geigerin, der unterschriebene Vertrag für ein Solo-Album wird ihre Karriere weiter vorantreiben. Doch dann kommt es zu einer ungeahnten und überaus holprigen Begegnung mit Fergus. Dem nicht genug wird dies live in den sozialen Medien ausgestrahlt und die Welt sieht plötzlich Fergus - CEO von Irlands größter Versicherung - und Cherry in einer heiklen Situation und fragt sich, was die zwei miteinander haben oder nicht haben. Cherry kann aufgrund gewisser Umstände keine Geige spielen und sieht ihre gesamte Karriere in Gefahr. Wohl oder übel müssen sich die beiden zusammenraufen, zu viel steht auf dem Spiel, sowohl für Fergus als auch für Cherry. Zwischen Schafherden in Irland, Kirschbäumen in Italien und städtischem Flair in Dublin versuchen die beiden ihre wirklichen Träume zu erkunden…

Madita Tietgen überzeugt auch hier mit einem sehr angenehmen Schreibstil. Bildgewaltig lässt sie uns an Land und Leuten, ja sogar an der Musik teilhaben, die mal mit leisen, aber auch mit lauten Tönen, auf sich aufmerksam machen. 

 

Cherry‘s und Fergus‘s Geschichte wird sehr gefühlvoll erzählt. Zunächst glaubt man, ok da treffen zwei unterschiedliche Protagonisten aufeinander, die sich erst nicht leiden können, dann aber doch Gefühle füreinander haben. Ihr Lebensplan wird erst einmal komplett umgekrempelt. Aber Kapitel um Kapitel tauchen wir mehr im Wesen von Cherry und Fergus ein. Da ist plötzlich soviel mehr. Wo kommen plötzlich ihre Wünsche her, die tief vergraben waren? Hat der eine sich plötzlich eingekriegt, steckt der andere in die absolute Sinnkrise. Die beiden haben da einiges zu bieten und man fiebert ganz schön mit ihnen mit.

 

Mit diesen beiden Figuren hat Madita Tietgen ganze Arbeit geleistet. Cherry hat mich manchmal beim Lesen echt zur Weißglut gebracht, ihre italienischen Gene bzw. ihr italienisches aufbrausendes Temperament kommt ihr oft in die Quere, bevor sie zu Ende denken kann, dahingehend fand ich sie schon manchmal ungerecht und etwas egoistisch.

Fergus ist ein Fels in der Brandung und möchte am liebsten alle Probleme im Alleingang lösen. Die Gefühle für Cherry passen da absolut nicht in seinem Plan. Grundsätzlich haben beide unterschiedliche Lebenseinstellungen, obwohl ihre Herzen eine ganz andere Sprache sprechen. Es ist ein auf und ab und man weiß lange nicht, wohin die Reise geht. Man muss sich auf beide einlassen und dann versteht man auch ihr Handeln.

Neben den beiden gibt es auch wieder tolle Nebencharaktere - Peter, der Bruder von Cherry oder Ada, die Mama von Fergus, die gleich für noch mehr Wirbel als ohnehin schon sorgen.

 

Insgesamt ist es wieder ein umwerfender Band dieser Romanreihe, in dem ich richtig gut eintauchen konnte. Kirschfieber geht mitten ins Herz und verdient eine klare Kaufempfehlung plus fünf Sterne. Danke an den Zeilenflussverlag für das Rezensionsexemplar.