Rezension

Kein Reiseführer

Ein Jahr in Tokio - Julia Berger

Ein Jahr in Tokio
von Julia Berger

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein netter Roman in Tagebuchform über die Erkundung Tokios in einem Jahr.

Das Cover gefällt mir gut, da es Tokio gut widerspiegelt.
Die Geschichte wird von der Autorin selber aus der Ich-Perspektive in der Gegenwart erzählt und spielt im Jahr 2010 in Tokio.
Julia beschließt für mindestens ein Jahr nach Tokio zu ziehen. Den Grund dafür weiß sie selber nicht genau. In Tokio angekommen, trifft sie ihre alte Liebe wieder und begegnet während ihrer kleinen Rundreise noch anderen netten Leuten. Doch bald erfährt sie, dass ihr Schwarm verlobt ist. Das wirft sie aus der Bahn. Wie soll sie jetzt weitermachen?
Den Schreibstil fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, da er teilweise sehr umgangssprachlich ist und ab und zu Pronomen weggelassen wurden. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit ging es aber.
Da das Buch ähnlich wie ein Tagebuch geschrieben ist, ein ganzes Jahr abdeckt und somit nur kleine Ausschnitte aus Julias Leben zeigt, bin ich mir ihr nicht so richtig warm geworden. Aber bei diesem Buch kommt es ja eher auf die Erkundung von Tokio an. Ich fand es gut, dass man nicht nur sehr berühmte Orte wie zum Beispiel das Viertel Akihabara, sondern auch unbekannte wie Hakone gezeigt bekommt. 
Man bekommt außerdem nebenbei ein klein wenig Japanisch beigebracht und erfährt ein bisschen etwas über die Geschichte und Traditionen in Japan.
Als Reiseführer taugt das Buch allerdings eher weniger, da dafür noch zu wenig sehenswürdige Plätze gezeigt werden. Zudem sind keine Stadtpläne, Bilder oder Ähnliches vorhanden, was alles noch einmal anschaulicher gemacht hätte. Dafür zeigt es aber, was jemanden erwarten könnte, der sich entschließt nach Japan zu ziehen und dort einige Zeit zu verbringen.