Rezension

Kann die russische Mafia vernichtet werden?

Sieben Gräber
von V. S. Gerling

Bewertet mit 5 Sternen

Ein grausamer Fund auf einer Baustelle in Braunschweig lässt Nicolas Eichborn an einen Fall zurückdenken, der neun Jahre her. Es wurden die Überreste von sieben Kindern gefunden, die brutal ermordet wurden. Eines der Mädchen trug einen Peilsender, den ihr Nicolas im Laufe der Ermittlungen gegeben hat. Diese Kinder konnten damals aus den Fängen der Russenmaffia befreit werden, aber durch die Überheblichkeit eines Beamten, wurden die Kinder wieder entführt und anschließend hingerichtet. Nicolas versucht nun mit Hilfe seiner Abteilung und Patrick Ebel erneut die russische Mafia zu vernichten. Aber seine Gegenspieler wollen sich ihr Lebenswerk nicht streitig machen lassen und haben andere Pläne, aus Jägern werden Gejagte und diese setzen alles dran, Nicolas und seine Familie auszulöschen. Wer gewinnt diese Schlacht?

 

"Sieben Gräber" von V.S. Gerling ist bereits der dritte Fall des sympathischen Ermittlerduos Nicolas Eichborn und Helen Wagner. Wieder hat der Autor es geschafft mich mit den ersten Worten in den Bann zu ziehen. Seinen flüssigen und spannenden Schreibstil mag ich einfach, er schreibt sowohl humorvolle wie auch spannende Szenen und dann plötzlich kommt eine richtig schockierende aus dem Hinterhalt. Warnung: Dieses Buch ist nichts für zarte Gemüter, gerade weil es auch um misshandelte Kinder geht. Ich musste mir auch immer wieder sagen, dies ist nur ein Buch, aber es ist so realistisch und lebendig geschrieben, dass meine Gefühle Achterbahn gefahren sind und mir sogar die Tränen aus den Augen nur so liefen.

 

Es gibt ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern, wie z.B. Patrick Ebel, der Problemlöser oder auch das "Frettchen" Günter Maria Helmes, aber auch neue Charaktere halten Einzug ins Geschehen und werden gut beschrieben. Besonders grausam sind Fjodor Semjonow und sein Handlanger Gordej "Gollum" Bogdanow, ich hatte sie direkt vor meinem inneren Auge. Diesen beiden Menschen möchte ich nie begegnen, Freund oder Feind, beides kann schlimm ausgehen.

Helen tritt her ein bisschen in den Hintergrund, was ich etwas schade finde. Dafür ist Nicolas sehr präsent und ihn mag ich auch total gern. Zwischendurch sorgt er immer wieder für einen kleinen Schmunzler, da kann man bei diesem schweren Thema mal kurz aufatmen. Aber es nimmt nicht überhand, somit habe ich das Gefühl, dass der Autor dies alles sehr ernst nimmt.

 

Fazit:

Mit diesem aktuellen Thema der Kinderprostitution und des Menschenhandels hat der Autor einen temporeichen und extrem spannenden Thriller geschrieben. Mit den überraschenden Wendungen und wechselnden Schauplätzen schafft er es, die Spannung die ganze Zeit über auf einen hohen Level zu halten. Er bekommt eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.