Rezension

Interessanter und amüsanter Einblick in das Leben eines Gurus

Roadtrip mit Guru - Timm Kruse

Roadtrip mit Guru
von Timm Kruse

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt / Klappentext:

Mit 38 Jahren trifft Timm Kruse bei einem Festival auf einen indischen Guru und lauscht gebannt seinen Worten. Die Begegnung verändert etwas in ihm, von heute auf morgen lässt er seine Familie und sein altes Leben hinter sich und begibt sich auf die Suche nach Erleuchtung.
Ehe er sich versieht, lebt er im Ashram des Gurus in Indien, geht als sein Chauffeur mit ihm auf Weltreise durch Kanada, die USA und Europa. Doch je länger er mit dem Guru unterwegs ist, desto mehr beginnt das Bild des Erleuchteten zu bröckeln. Ist er am Ende etwa auch nur ein ganz normaler Mensch?
Authentisch und mit viel Witz erzählt Timm Kruse von seiner spirituellen Reise und gibt einen faszinierenden Einblick in das Leben eines waschechten Gurus.

Meine Meinung:

Mit großem Vergnügen habe ich diese wahre Geschichte gelesen, denn Timm Kruse versteht es, zwar ernsthaft, aber auch sehr amüsant über seine Erlebnisse mit dem indischen Guru zu erzählen, ohne die ganze Sache ins Lächerliche zu ziehen.

Er berichtet, wie er bei einem Festival auf einen Guru traf, was ihn faszinierte und warum er dann beschloß, eine Weile in einem indischen Ashram zu leben. Wie schwierig es war, diese Entscheidung seiner Partnerin und seiner Familie zu erklären und was er dann dort alles erlebt hat. Einerseits begeistert von der Lebensweise dort, aber auch immer wieder mit Zweifeln kämpfend, geht er dann mit dem Guru und seinem Anhang auf mehrere große Reisen.

Timm Kruse war auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und nach der sogenannten Erleuchtung. Voller Erwartungen an den Guru und was er von ihm lernen kann, kommt er zu einigen Erkenntnissen, spürt auch, dass ihm diese Erfahrung gut tut, doch immer größer werden die Zweifel, ob der Guru wirklich selber lebt, was er anderen predigt. Der Umgang mit den anderen Personen im Ashram ist nicht immer einfach und es scheint eine Menge Geheimniskrämerei unter den Leuten dort zu geben. Nicht alles wird im Buch aufgeklärt, was sich da nun wirklich abgespielt hat.

Der Schreibstil des Buchs hat mir richtig gut gefallen, es läßt sich gut und flüssig lesen, die Story wurde nie langweilig. Es ist rückblickend geschrieben und immer wieder wirft Timm Kruse dabei Bemerkungen ein über Erkenntnisse, die er erst später, nach seiner Zeit mit dem Guru gewonnen hat. Nachdem er den Guru verlassen hat, haben sich noch einige der anderen Ashram-Bewohner bei ihm gemeldet und dem Autor über ihre Erlebnisse berichtet.