Rezension

interessante neue Erkenntnisse über die Liebe

Die Macht der Liebe - Barbara L. Fredrickson

Die Macht der Liebe
von Barbara L. Fredrickson

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Die Macht der Liebe“ ist ein Sachbuch, welches sich mit den neusten Erkenntnissen über das Thema Liebe beschäftigt. In diesem Buch geht es darum, alle bisherigen Erkenntnisse über die Liebe über Bord zu werfen und sich auf diese neuen Gedanken einzulassen. In diesem Buch wird die Liebe als Positivitätsresonanz beschrieben, die nicht einigen Menschen in unserem Leben exklusiv vorbehalten ist, sondern für alle Menschen bestimmt ist. Wir können Liebe auch zu jemandem empfinden, den wir gar nicht kennen und zum ersten Mal gesehen haben und nein, es geht hier nicht um Liebe auf den ersten Blick. Die Autorin beschreibt die Liebe als einen Zustand, der unter bestimmten Voraussetzungen jeder Zeit zustande kommen kann. Und es passiert umso öfter, wenn wir einigen bestimmte Dinge dabei beachten.

Inhalt:
Inhaltlich teilt sich das Buch in zwei Teile. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Theorie, die hinter diesen neuen Erkenntnissen steckt. Die Autorin nimmt sich viel Zeit alle theoretischen Grundlagen zum Thema Liebe zu erläutern und mit wissenschaftlichen Studien zu unterlegen.  Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich mit der Praxis. Hier werden einige (Meditations-)Übungen vorgestellt, die uns helfen sollen uns öfter in unserem Alltag für die Liebe zu öffnen. Es geht darum sein Herz zu weiten, um für Liebe empfänglich zu sein und sie auch zu bemerken, wenn wir ihr begegnen.
Mir persönlich hat der zweite Teil besser gefallen als der erste. Natürlich sind die Grundlagen sehr wichtigen, um die Praxis zu verstehen, jedoch fand ich die Ausführungen an einigen Stellen zu detailliert und fachspezifisch, sodass ich einige Sachen als Nicht-Experte auch einfach nicht verstehen konnte. Dies fand ich ein bisschen schade, aber natürlich kann man das große Ganze des Buches dennoch verstehen. Der zweite Teil hat mir einfach deshalb besser gefallen, weil es hier einfach darum ging das Gelernte in seinen Alltag zu integrieren. Die Autorin stellt viele Übungen vor, die man ganz einfach in seinen täglichen Ablauf integrieren kann, wenn man dies möchte. Die Übungen sind dabei sehr gut beschrieben, sodass es leicht fällt diese Umzusetzen. Die einzige Schwierigkeit dabei ist, sich auf die Übungen einzulassen. Es geht viel um Mediation und wer damit bisher keine Erfahrungen gesammelt hat, dem fällt es, wie mir, wahrscheinlich etwas schwieriger, sich darauf wirklich einzulassen.

Aufbau des Buches:
Das Buch unterteilt sich, wie bereits erwähnt in zwei große Teile: die Theorie und die Praxis. Am Ende des Buches befinden sich Fußnoten, die im ganzen Buch verstreut sind und dann am Ende des Buches nachgeschlagen werden können. Außerdem befinden sich am Ende des Buches Literaturempfehlungen und eine Übersicht aller im Buch besprochenen Übungen mit einem entsprechenden Seitenverweis. Dies Literaturempfehlungen und die Übungsübersicht finde ich super, da man so die Übungen ganz einfach nachschlagen kann, ohne lang suchen zu müssen. Die Fußnoten am Ende des Buches, finde ich persönlich nicht besonders gut, da man so während des Lebens die ganze Zeit hin und her blättern muss und dies den Lesefluss doch erheblich stört.

Schreibstil:
Das Buch ist ein typisches Sachbuch und daher ist auch der Schreibstil dementsprechend. Ich habe es als schwere Kost empfunden, da viele Fachbegriffe verwendet wurden, die ich erst einmal verstehen und mir merken musste. Aufgrund der vielen Fußnoten liest sich dieses Buch leider nicht sehr flüssig, was für ein Sachbuch aber, denke ich, normal ist.
Was mir gut gefallen hat, sind die kleinen Exkurse, auf die die Autorin den Leser während des Buches mit nimmt. Die Exkurse sind sehr gut gekennzeichnet, da hier die Schriftgröße eine Nummer kleiner ist als beim Rest des Textes.

Fazit:
Insgesamt fand ich dieses Buch sehr interessant. Die Autorin erläutert viele neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft der Gefühle und regt den Leser somit zum Nachdenken an. Jedoch fand ich persönlich die Theorie etwas zu ausführlich und leider auch nicht immer verständlich. Dafür hat mir die Praxis wieder besser gefallen, da hier praktische Tipps für den Alltag gegeben wurden. Ob man nun sein gesamtes Verständnis der Liebe nach dem Lesen dieses Buches über den Haufen wirft, bleibt jedem selbst überlassen, mich hat es jedenfalls zum Nachdenken angeregt.