Rezension

Romantik - Fehlanzeige!

Die Macht der Liebe - Barbara L. Fredrickson

Die Macht der Liebe
von Barbara L. Fredrickson

Bewertet mit 2 Sternen

"Die Macht der Liebe" ist ein Sachbuch, geschrieben von der Psychologin Barbara L. Fredrickson, das ziemlich trocken, ohne eine Spur Romantik der Liebe auf den Grund geht und hinterfragt, wie die Liebe eigentlich passiert und funktioniert.
Ein Sachbuch zum Thema Liebe ist vielleicht etwas ungewöhnlich, wissenschaftliche Erkenntnisse zu "positiver Resonanz" denkbar unromantisch, dennoch aber nicht uninteressant. Barbara L. Fredrickson erzählt von ihren Forschungen, Versuchen, die sie und ihre Studenten durchgeführt haben und ihren Erkenntnissen zum Thema Liebe. Nicht nur die Menschen, von denen wir behaupten würden, dass wir sie lieben, auch mit Fremden, in ganz alltäglichen Situationen, erleben wir Mikromomente der Positivitätsresonanz, also im Prinzip bringen wir diesen Menschen Liebe entgegen - und sie uns. Das mag für den einen oder anderen ein revolutionärer Gedanke sein, genauso wie die Aussage, dass man mit jemandem nur Liebe empfinden kann, der in diesem Moment bei einem ist, also, wenn man an jemanden denkt, mit jemandem telefoniert und so weiter kann dieser Austausch von Gefühlen nicht stattfinden. Richtig umgehauen hat mich Fredrickson mit dieser Theorie allerdings nicht.
Im zweiten Teil gibt die Autorin Tipps für die Praxis, hauptsächlich Methoden der Meditation und Gedankenexperimente, die sensibler machen sollen für die Mikromomente der Liebe und dafür sorgen sollen, dass man diese noch häufiger erleben kann, allerdings muss man sich auf diese Sachen einlassen, was vielen sicher schwer fällt.
Mir persönlich gefiel der erste Teil des Buches ganz gut, ich fand es interessant, zu erfahren, was denn tatsächlich im Gehirn und mit dem Körper passiert, wenn man Liebe empfindet. Trotzdem wurde mir das Lesen nach einiger Zeit anstrengend. Der zweite Teil war leider nicht mein Fall, nachdem ich versucht hatte, mich auf die Übungen einzulassen war ich zunächst positiv überrascht, allerdings habe ich schnell das Interesse daran verloren und auch das Lesen wurde merklich anstrengender. Wer sich auf eine neue Sichtweise auf die Liebe einlassen möchte oder einfach einmal etwas Neues ausprobieren will, dem empfehle ich das Buch, für alle anderen ist es vielleicht einfach zu schwere Kost.