Rezension

Ich bin begeistert!

Zerstöre mich - Tahereh Mafi

Zerstöre mich
von Tahereh Mafi

Inhalt:
In "Ich fürchte mich nicht" ist Juliette die Flucht aus den Fängen des Reestablishments gelungen – indem sie dessen Anführer Warner eine Kugel in die Schulter jagte. Sie glaubte ihn tot zurückzulassen, doch Warner ist nur schwer verletzt. Und nimmt den Leser in "Zerstöre mich" mit auf eine faszinierende Reise. Denn Warner scheint hassenswert – grausam, gefühlskalt, berechnend –, und ist doch voller innerer Zweifel, hin- und hergerissen zwischen seiner Erziehung durch seinen grausamen Vater und seiner tiefen Liebe zu Juliette, die er unbedingt wiedersehen muss – auch wenn Sie ihn offensichtlich verabscheut. Und so kämpft der noch geschwächte Warner zum einen darum, die Disziplin auf der Militärbasis aufrecht zu erhalten, während er andererseits mit aller Macht daraufhin arbeitet, Juliette wieder in seine Gewalt zu bringen. Bis sein Vater, Oberbefehlshaber des Reestablishments, in Warners Basis auftaucht. Und als Warner dessen Pläne für Juliette erfährt, wird ihm klar, dass er sich endgültig entscheiden muss …

Meine Meinung:
"Zerstöre mich" ist bloß eine Kurzgeschichte zur "Shatter Me" - Trilogie, doch sie schafft es, den Leser wach zu rütteln. Man war in "Ich fürchte mich nicht" so sehr in den Schreibstil von Tahereh Mafi eingelullt worden, dass man nicht gemerkt hat, wie toll man sich in Juliette hineinversetzen konnte und Warner ebenso sehr hassen, weil Juliette ihn hasst. Mit dieser Geschichte hat die Autorin wieder ihr absolutes Können bewiesen! Sie passt den Schreibstil zu Warner, aus dessen Sicht es ist, an und man lernt ihn kennen und letztendlich versteht man ihn sogar.
Von Seite zu Seite wurde er mir immer sympathischer und er hatte mein vollstes Mitgefühl. Er beschreibt Dinge aus seiner Vergangenheit, die seinen Charakter voll und ganz erklären. Denn nicht nur Juliette und Adam hatten eine schwere Kindheit.
Warum ist er von Juliette so fasziniert und wieso erscheint er allen bösartig? Diese Fragen werden geklärt. Ein weiteres Geheimnis, welches mich ebenfalls ganz und gar neugierig gemacht hat, war Juliettes Notizbuch. In dieser Geschichte wird das Geheimnis ebenfalls ein wenig gelüftet.
Was "Zerstöre mich" besonders macht, ist, dass Tahereh Mafi eine ungeheure Spannung aufbauen kann (nicht zuletzt wegen ihres tollen Schreibstils) und trotzdem Warners Alltag zeigt. Wie er seinen Tag verbringt, was er für Macken hat und mit welchen Leuten er sich abgeben muss.

Die Geschichte lässt mich verwirrt zurück: Was soll ich von Warner halten? Bisher kannte ich ihn nur als bösartiges Wesen, doch "Zerstöre mich" hat meine Ansicht komplett zu Boden gerissen. Geblieben ist nur ein dickes großes Fragezeichen auf meiner Stirn. Denn sein Verhalten kann man nicht tolerieren, auch wenn man es jetzt versteht. Ich bin hin- und hergerissen...

Fazit:
"Zerstöre mich" ist eine tolle Geschichte für zwischendurch und entfacht die Lust zum Lesen von "Rette mich vor dir". Doch macht euch darauf gefasst, dass ihr Warner ein wenig ins Herz schließen werdet und am Ende eventuell ebenfalls so unentschlossen zu seinem Charakter steht wie ich.