Rezension

Horror pur – makabres Szenario.

Ein Fluss so rot und schwarz -

Ein Fluss so rot und schwarz
von Anthony Ryan

Bewertet mit 4 Sternen

Sechs Menschen ohne jedwede Erinnerung in einem fremdgesteuerten Militärboot auf der Fahrt die Themse landeinwärts. Eine mystische Stimmung, erzeugt zunächst durch farbig wechselnden Nebel, verdüstert sich durch Todesfälle an Bord. Über eine Computerstimme am Satellitentelefon wird die Selbstmord-Mission für die jeweils verbleibenden Passagiere krass und ohne Empfindung klargestellt: Es geht ums Überleben der Menschheit. Dieses Horror-Szenario ist fantasievoll beschrieben. Diese ausgesuchten Spezialisten wie  Polizist, Ärztin, Soldat, Physikerin, Historiker und Polarforscherin ohne Erinnerungsvermögen lassen mich an Menschen mit Demenz-Erkrankung denken, deren Persönlichkeit sich auch stark verändert wie hier im Roman erwähnt. Stellenweise wurden Szenarien heraufbeschwören, die Parallelen aufweisen in unserem realen Leben besonders mit der Covid-19-Pandemie. Die insgesamt düstere Stimmung und Ungewissheit wird selbst zum Schluss nicht vollständig ausgeräumt – jedoch Spannung pur mittels eines gekonnten Schreibstils.