Rezension

Hexen vs. Vampire

Night of Shadows and Flames – Der Wilde Wald -

Night of Shadows and Flames – Der Wilde Wald
von Laura Labas

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Als junge Hexe hat es Billie im Reich Wimborne nicht leicht. Ihre Art wird von Vam­piren unter­drückt, und ein magi­scher Wald droht, das Land zu ver­schlingen. Um ihre Fami­lie zu schüt­zen, muss Billie für einen ge­heim­nis­vol­len Frem­den Vam­pire jagen. Als sie sich un­frei­wil­lig im Haus des so attrak­ti­ven wie mäch­ti­gen Vam­pirs Tian wie­der­fin­det, will sie nichts lieber, als ihn zu töten und zu flie­hen. Er ver­hält sich je­doch un­er­war­tet zu­vor­kom­mend und bringt da­durch ihre Ge­fühle durch­ein­an­der. Doch um sich selbst zu ret­ten, muss sie Tian ver­ra­ten …

 

Rezension:

In einer Welt, in denen die Vampire die Herren sind, können die Men­schen ein recht gutes Leben füh­ren. Anders die Hexen, die für die Vam­pire so etwas Ähn­liches wie Vieh dar­stel­len. Das muss Billie schon als Kind fest­stel­len. Spä­ter macht sie zu­sam­men mit ihren Tan­ten Jagd auf die Lang­zähne. … bis sie ein mys­teri­öser Frem­der er­presst, in sei­nem Auf­trag Vam­pire aus­zu­schal­ten. Alles ändert sich, als sie Skla­vin des Vam­pirs Tian wird. Der scheint näm­lich nichts gegen Hexen zu haben und hat Billie nur ge­kauft, um sie zu ret­ten.

Die Welt, die Laura Labas in diesem Fantasy-Mehrteiler ent­wirft, ist über­ra­schend anders. Einer­seits wirkt sie wie eine früh-neu­zeit­liche Um­ge­bung, wie sie im Fan­tasy-Genre gerne be­nutzt wird, anderer­seits weicht sie mit ihrem ge­sell­schaft­lichen Auf­bau grund­le­gend von Ge­wohn­ten ab. Die Ober­schicht wird von Vam­piren ge­bil­det, doch schei­nen die Men­schen unter ihrer Herr­schaft ein ge­re­gel­tes und rela­tiv un­ge­fähr­de­tes Leben zu füh­ren. Im Ge­gen­satz dazu stel­len Hexen die ver­pönte Unter­schicht dar, die stän­dig Ge­fahr läuft, von den Men­schen an die Vam­pire aus­ge­lie­fert zu wer­den. Das alles bil­det die Grund­lage für eine – schon aus Grund der Außer­ge­wöhn­lich­keit – interes­sante Fan­tasy-Hand­lung. Dass es auch zu ro­man­ti­schen ‚Zwi­schen­fäl­len‘ kommt, wäre in mei­nen Augen nicht un­be­dingt nötig ge­we­sen, stört aber auch nicht. So weit ge­se­hen, wäre die­ses Buch eine klare 5-Sterne-Re­zen­sion wert. Wäre! Denn jetzt kommt leider auch ein „Aber“. Einen Teil des Rei­zes ver­spielt die Auto­rin durch stän­di­ges Gen­tern. An­dau­ernd ist von „Vam­pirin­nen und Vam­piren“ die Rede, von „Be­woh­nerin­nen und Be­woh­nern“ und sogar von „See­män­nern und See­frauen“. Hält die Auto­rin ihre Leser wirk­lich für so be­schränkt, dass ihnen nicht ohne derar­tige ‚Er­klä­rungen‘ klar ist, dass es auch weib­liche Vam­pire und Be­woh­ner gibt? Bei den Men­schen weist sie ja auch nicht expli­zit da­rauf hin, dass sich da­run­ter auch weib­liche Exem­plare be­fin­den. Gerade weil die Story wirk­lich gut ist, fal­len solche stän­di­gen Stol­per­steine im Lese­fluss ne­ga­tiv auf.

Die Autorin überlässt es ihrer Protagonistin, die Geschichte in der Ich-Form zu er­zäh­len.

 

Fazit:

Diese Fantasy-Story sticht mit ihrer außergewöhnlichen Handlungs­welt heraus, lei­der aller­dings unter stän­di­gem Gen­tern.

 

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