Rezension

hätte etwas spannender seien können

Eigenbedarf -

Eigenbedarf
von Michael Opoczynski

Bei „Eigenbedarf“ handelt es sich um den dritten, in Berlin spielenden, Fall für die Gesellschaft für unkonvetionelle Maßnahmen“ aus der Feder von Michael Opoczynski. Die beiden vorangegeangenen Fälle habe ich nicht gelesen, was auch nicht zum Verstehen dieses Romans vorausgestzt wird.

Die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen wird von einem Ehepaar eingeschaltet, das befürchtet, von einem Immobilieninvestor terrorisiert und aus ihrer Wohnung vertrieben zu werden. Erst im Alleingang, dann auch mit Hilfe eines Polizisten bearbeitet die GfuM diesen Fall und bringt ihn durch nicht nur ungewöhnliche, sondern auch nicht ganz legale Praktiken zum erhofften Ende. Genauso enden auch alle anderen im Roman auftretenden Probleme, Existenznöte oder rechtsorientierte Verbindungen im Polizeiapparat sehr zielgerichtet und zügig in ein Happy End verwandelt; für mich ein wenig zu phanatsievoll und lösungsglatt und weichgespült.

Der Roman wird angenehm und wortgewandt erzählt, was ich sehr schätze; danke für die Begegnung zur Rettung des Genitivs! Die Probleme um Miethaie, Immobilienspekulanten und Luxussanierer sowie Proteste betroffener Mieter werden anschaulich beschrieben, haben mir aber keine neuen Einblicke vermittelt. Ich hatte, wenn ich ehrlich bin, ein wenig mehr Spannung erwartet, fand mich beim Lesen dennoch gut und kurzweilig unterhalten.